Radio 3: NDR und ORB kooperieren nach Ausstieg des SFB weiter
Hamburg (ots)
Der SFB hat heute den Vertrag über Radio 3 zum 31.12.2000 gekündigt. NDR und ORB bedauern diese Entscheidung und werden die Kooperation nun alleine fortsetzen. Zwischen den Intendanten und den Hörfunkdirektoren gibt es dazu erste Verabredungen, über die sie ihre Gremien informieren werden. Für die Radio-3-Hörer in Norddeutschland hat die Veränderung der Kooperation keine Auswirkung - anders als in Brandenburg und Berlin.
Als werbefreie Klassikwelle soll Radio 3 dort eine klare Alternative zu kommerziellen Angeboten darstellen, wie dies bereits 1997 im Kooperationsvertrag zwischen NDR, SFB und ORB vorgesehen war. Das öffentlich-rechtliche Programmangebot in der Region Berlin-Brandenburg wird dadurch nicht nur vielfältiger, sondern auch konkurrenzfähiger.
Mit der Präsentation Brandenburger Musikereignisse wie der Musikfestspiele Sanssouci, den Brandenburger Sommerkonzerten oder Veranstaltungen der Musikakademie und der Kammeroper Rheinsberg sowie durch regionale Kulturhinweise innerhalb des vom NDR zur Verfügung gestellten Mantelpogramms wird Radio 3 auch in Berlin-Brandenburg ein attraktives Angebot für Freunde der klassischen Musik, wie dies im Sendegebiet des NDR schon seit einiger Zeit der Fall ist.
Der Wunsch des ORB, mit dem SFB bei radio kultur als wortorientiertem Kulturprogramm finanziell und personell weiter zu kooperieren, bleibt davon unberührt. Auch Radio 3 bleibt offen für eine mögliche Beteiligung des SFB.
NDR-Intendant Jobst Plog: "Die Kündigung durch den SFB war wegen der ablehnenden Haltung seiner Gremien unausweichlich. Sie ist bedauerlich, weil die von NDR, ORB und SFB erarbeitete Verlängerungsvereinbarung insbesondere den aus Berlin geäußerten Wünschen weit entgegenkam und weil die programmlich wie ökonomisch sinnvolle Kooperation 1997 vom SFB selbst angeregt worden war. Jetzt blicken wir nach vorn und freuen uns auf eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit dem ORB."
"Angesichts der aktuellen medienpolitischen Diskussionen sind Kooperationen von größeren und kleineren ARD-Anstalten der richtige Weg," so ORB-Intendant Hansjürgen Rosenbauer. "Ich bitte den SFB, keine neuen ultimativen Forderungen zu stellen, die noch dazu in unsere Programmhoheit eingreifen. Im Interesse einer Region, die mühsam zusammenwächst, sollten wir uns, bei allem Verständnis für die speziellen Bedürfnisse der Hauptstadt Berlin, nicht auseinander dividieren lassen."
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