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Niedersachsen 19.30 das Magazin" Massive Sicherheitsmängel bei Funk-Überwachungskameras: Bilder offenbaren intimste Details - Niedersachsens Datenschutzbeauftragter spricht von Skandal

Hamburg (ots)

Sperrfrist: 28.01.2010 19:30
   Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der
   Sperrfrist zur Veröffentlichung freigegeben ist.
Veröffentlichung frei mit dem Quellenhinweis: "NDR Fernsehsendung
Kommerziell und privat genutzte Funk-Überwachungskameras weisen nach 
Recherchen der NDR Fernsehsendung "Niedersachsen 19.30 das Magazin" 
massive Sicherheitslücken auf. Diese bundesweit zigtausendfach 
eingesetzten Kameras können ohne größeren technischen Aufwand 
unbemerkt von Dritten angezapft werden. Alleine in Hannover sind nach
Schätzungen von Fachleuten hunderte solcher Kameras im täglichen 
Einsatz, in Handel, Gewerbe und bei Privatleuten. Dabei handelt es 
sich um sogenannte analoge Funkkameras, die ihre Daten auf einen 
Bildschirm übertragen.
Die so vermittelten Daten können mithilfe frei im Handel 
erhältlicher Funkempfänger von unbefugten Dritten unbemerkt 
aufgezeichnet und verbreitet werden. Solche Kameras kommen 
massenweise an Tankstellen, in Supermärkten oder Apotheken zur 
Überwachung des Kassenbereiches zum Einsatz. Die Sicherheit aber ist 
trügerisch. In einem Fall war es ohne weiteres möglich, den 
Kamerablick auf die Kasse einer Tankstelle unbemerkt mitzuschneiden. 
Dies ließ nicht nur Rückschlüsse auf die Höhe der Einnahmen zu, 
sondern gewährte auch Einblicke in den Arbeitsalltag, etwa, zu 
welchen Zeiten die Kasse von wem geleert wurde.
Die von den Kameras übermittelten Daten umfassten nicht nur 
Bilder, sondern auch Ton. So konnten auf diesem Wege testweise nicht 
nur die Gesichter erkannt, sondern auch die Beratungsgespräche 
zwischen Apotheker und Kunde mitverfolgt werden.
Grund für das Datenleck ist nach Informationen von "Niedersachsen 
19.30 das Magazin" die von den Kameras genutzte Funkfrequenz, die 
frei zugänglich ist und nicht verschlüsselt werden kann. Auf die 
Gefahr der unbemerkten Beobachtung durch Dritte wird in den 
Betriebsanleitungen der Kameras nur unzureichend oder gar nicht 
hingewiesen.
Niedersachsens Datenschutzbeauftragter Hans-Joachim Wahlbrink 
sprach nicht nur von einem Skandal, sondern warnte die Nutzer solcher
Kameras außerdem vor möglichen Schadenersatzansprüchen. Vor allem 
kommerzielle Nutzer dieser Überwachungsgeräte könnten von ihren 
Kunden in Regress genommen werden, wenn die aufgezeichneten Gespräche
und Bilder in die Hände Unbefugter gelangen. Dies könne unmittelbar 
in eine  Strafbarkeit münden, mit der Folge empfindlicher Geldbußen. 
Wahlbrink zeigte sich von den NDR-Recherchen überrascht und 
schockiert. Von Herstellern der Kameras und ihren Nutzern forderte er
mehr Sensibilität beim Umgang mit dem Datenschutz.
Für Rückfragen der Redaktion steht Ihnen zur Verfügung:
NDR Landesfunkhaus Niedersachsen -Fernsehen
Rudolf-von-Bennigsen-Ufer 22
30169 Hannover
Thorsten Hapke
Tel.: 0511/9882430
oder
Angelika Henkel
Tel.: 0511 / 988-2435

Pressekontakt:

NDR Norddeutscher Rundfunk
NDR Presse und Information
Telefon: 040 / 4156 - 2300
Fax: 040 / 4156 - 2199
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