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"Menschen und Schlagzeilen" zur Situation in Kinder- und Jugendhilfe: Hamburger Sozialarbeiter schlagen Alarm

Hamburg (ots)

Knapp ein Jahr nach dem Tod der kleinen Lara in
Hamburg-Wilhelmsburg schlagen Mitarbeiterinnen des Allgemeinen 
Sozialen Dienstes (ASD) Alarm. Unter den Sozialarbeitern sei die 
Angst vor einem neuen Fall groß. Die Verantwortlichen hätten längst 
noch nicht alles getan, um das Risiko einer ähnlichen Tragödie zu 
minimieren. Die Arbeitsbelastung sei in vielen Bereichen immer noch 
unverantwortlich hoch. Über diese Vorwürfe berichtet die Sendung 
"Menschen und Schlagzeilen" heute im NDR Fernsehen (Sendetermin: 
Mittwoch, 10. Februar, 21.15 Uhr).
Gegenüber "Menschen und Schlagzeilen" sagten zwei 
Sozialarbeiterinnen, die sich in ihrer Funktion als ver.di-Mitglieder
äußern, dass manche Kollegen weit über einhundert Fälle zu betreuen 
hätten. "Das ist unzumutbar. Wir haben Fälle, die dadurch bis zu neun
Monate in der Warteschleife bleiben." Die 30 neuen Stellen im ASD, 
die Anfang 2009 geschaffen wurden, hätten kaum eine Entlastung 
gebracht, da gleichzeitig auch die Zahl der zu betreuenden Familien 
gestiegen sei. "Man hat manchmal das Gefühl, dass man in der Arbeit 
ertrinkt. Hausbesuche etwa finden nur noch statt, wenn es zwingend 
notwendig ist."
Auch der Hamburger Rechnungshof kritisiert in seinem aktuellen 
Jahresbericht die Situation in der Jugendhilfe. Es fehle immer noch 
an einem Personalbemessungssystem, mit dem der tatsächliche Bedarf an
Mitarbeitern geklärt werden könnte. Über ein solches System wird in 
Hamburg bereits seit 2006 diskutiert. Darüber hinaus mangele es an 
Transparenz und verbindlichen Vorgaben für die Betreuung von 
Familien.
Sozialsenator Dietrich Wersich (CDU) betonte gegenüber "Menschen 
und Schlagzeilen", dass man die richtigen Maßnahmen eingeleitet habe.
Das System der Kinder- und Jugendhilfe sei auf verschiedenen Ebenen 
verbessert worden. "Wir werden auf problematische Familien früher 
aufmerksam und können diesen Familien auch helfen. Dennoch kann es 
immer individuelle Fallkonstellationen geben, wo die Hilfe nicht 
wirkt, und damit müssen auch die professionellen Helfer leben, dass 
eine Hilfe am Ende wirkungslos bleiben kann."
Der Fall der kleinen Lara aus Hamburg-Wilhelmsburg hatte im März 
vergangenen Jahres für Bestürzung gesorgt. Das Baby und ihre Mutter 
standen unter der Betreuung des Jugendamtes. Als Lara im Alter von 
neun Monaten starb, war sie stark unterernährt und wog nur noch 4,8 
Kilogramm. Bis heute ist nicht endgültig geklärt, warum das Kleinkind
sterben musste. Wahrscheinlich im Laufe des Frühjahrs müssen sich die
Mutter von Lara und deren Freund, sowie die zuständige Betreuerin vor
Gericht verantworten.
Zitate frei mit Quellenhinweis "Menschen und Schlagzeilen".

Pressekontakt:

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Telefon: 040 / 4156 - 2300
Fax: 040 / 4156 - 2199
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  • 08.02.2010 – 01:00

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    Hamburg (ots) - Sperrfrist: 08.02.2010 01:00 Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der Sperrfrist zur Veröffentlichung freigegeben ist. Das Datenleck beim Finanzdienstleister AWD ist offenbar deutlich größer als bislang angenommen. Nachdem NDR Info bereits im vergangenen Herbst 27.000 sensible Kundendaten aus dem Unternehmens-Bestand vorgelegen haben, hat der Radiosender jetzt ...