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NDR Umfrage in Schleswig-Holstein: Zwei Drittel für Regierungswechsel

Hamburg (ots)

Gut zwei Wochen vor der Landtagswahl in Schleswig-Holstein liegen nun die Sozialdemokraten knapp vorn. Für eine Regierungsbildung bräuchte die SPD zurzeit allerdings neben den Grünen auch weiter den SSW. Gleichzeitig hat die FDP ihre Chancen auf einen Wiedereinzug ins Landesparlament verbessert. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage von infratest dimap im Auftrag des Norddeutschen Rundfunks.

Wenn schon am nächsten Sonntag ein neuer Landtag gewählt würde, käme die SPD auf 32 Prozent. Sie bleibt damit auf dem Niveau der Vorwoche. Die CDU erreicht jetzt 31 Prozent, hat einen Prozentpunkt verloren. Im Vergleich zur Landtagswahl 2009 würde sich die SPD deutlich verbessern (2009: 25,4 Prozent), die CDU würde ihr Ergebnis ungefähr halten (2009: 31,5 Prozent).

Die Grünen konnten ihren Abwärtstrend stoppen. 13 Prozent der Befragten würden jetzt für sie stimmen, ein Prozentpunkt mehr als in der Vorwoche. Sie distanzieren damit die Piraten, die weiter zweistellig bleiben. Sie haben allerdings mit jetzt 10 Prozent erstmals einen Verlust in den Umfragewerten zu verzeichnen. Wie die NDR Umfrage zeigt, ist die Sympathie für die Piraten vor allem ein Ausdruck von Protest gegen die etablierten Parteien. Für den Erfolg der Piraten sind ihre Angebote an Personal und Sachthemen offenbar weniger wichtig, so die Befragten.

Die FDP hat Boden gut gemacht und wäre mit jetzt 5 Prozent knapp wieder im Landtag vertreten. Sie hat sich seit der Vorwoche um einen Prozentpunkt verbessert. Es fällt allerdings auf, dass die FDP im Urteil der Bürger einen deutlichen Ansehensverlust zu verzeichnen hat. Auch ihr Spitzenkandidat Wolfang Kubicki stößt überwiegend auf Ablehnung.

Für den Südschleswigschen Wählerverband (SSW), der als Vertretung der dänischen Minderheit im Norden von der Fünf-Prozent-Klausel befreit ist, sprechen sich wieder vier Prozent der Befragten aus.

Nicht mehr im Landtag vertreten wäre die Linke. Sie steht jetzt nur noch bei zwei Prozent.

Bei einer Direktwahl könnte SPD-Spitzenkandidat Torsten Albig seinen Vorsprung ausbauen. Inzwischen würden ihn 56 Prozent direkt zum Ministerpräsidenten wählen. Das sind noch einmal drei Prozentpunkte mehr als vor einer Woche. In der Beliebtheit liegt er jetzt sogar vor dem Ministerpräsidenten Peter Harry Carstensen. CDU-Spitzenkandidat Jost de Jager konnte zwar einen Prozentpunkt hinzugewinnen, liegt aber mit jetzt 32 Prozent immer noch deutlich zurück. Bei der Frage nach persönlichen Eigenschaften und Kompetenzen genießt Albig in den meisten Bereichen ein höheres Ansehen als de Jager.

Die Wechselstimmung im nördlichsten Bundesland hält an. Zwei Drittel der Befragten wünschen sich einen politischen Neuanfang in Schleswig-Holstein. Die Bilanz der schwarz-gelben Landesregierung wird weiterhin von der Mehrheit kritisch gesehen.

Rot-Grün bleibt die Wunschkoalition mit der größten Unterstützung (53 Prozent). Auch ein Dreierbündnis unter Einbindung des SSW findet viel Zustimmung (49 Prozent). Andere Varianten stoßen mehrheitlich auf Ablehnung. Die Große Koalition findet noch die Zustimmung von 39 Prozent. Deutlich zurück liegt Schwarz-Gelb mit 23 Prozent.

Bei den Parteikompetenzen konnte sich die SPD im Vergleich zur CDU verbessern. Zwar hat die Union weiter die Kompetenzführerschaft in Wirtschaft, innerer Sicherheit und Schuldenabbau. Die SPD konnte aber in diesen Bereichen zulegen. In der Arbeitsmarktpolitik übertrifft sie jetzt die CDU im Urteil der Bürger. In den sozialen Kompetenzbereichen können die Sozialdemokraten ihren Vorsprung ausbauen.

Für die Umfrage befragte das Meinungsforschungsinstitut infratest dimap vom 12. bis 17. April 2012 per Telefon 1000 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte in Schleswig-Holstein. Die Fehlertoleranz beträgt 1,4 Prozentpunkte (bei 5 % Anteilswert) bis 3,1 Prozentpunkte (bei 50 % Anteilswert).

Hinweis an die Redaktionen:

Alle Ergebnisse der Umfrage sind bei Nennung der "Quelle: Infratest dimap im Auftrag des NDR" zur Veröffentlichung freigegeben und im Internet unter NDR.de abrufbar.

19. April 2012

Pressekontakt:

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Telefon: 040 / 4156 - 2304
Fax: 040 / 4156 - 2199
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