Prix Europa: "Eine mörderische Entscheidung" und "Der Sturz - Honeckers Ende" nominiert
Hamburg (ots)
Fünf Tage nach seiner Sendung im Ersten ist das NDR/ARTE Doku-Drama "Eine mörderische Entscheidung" von Raymund Ley für den Prix Europa nominiert worden. Ins Rennen um die Auszeichnung geht daneben die NDR Dokumentation "Der Sturz - Honeckers Ende" von Eric Friedler. Das 1987 gegründete Festival Prix Europa ist der wichtigste europäische Wettbewerb für Fernsehen, Radio und Internet. 242 teilnehmende Sender aus 36 Ländern haben in diesem Jahr insgesamt 664 Produktionen eingereicht. Welche Beiträge sich durchsetzen können, entscheiden die Jurys während des Festivals vom 19. bis zum 26. Oktober in Berlin. Die Gewinner werden am Freitag, 25. Oktober, bekannt gegeben. Sie nehmen ihre Auszeichnung einen Tag später im Berliner Rathaus entgegen.
NDR Intendant Lutz Marmor: "So unterschiedlich die beiden Produktionen sind, eines eint sie: Ihre intensiven Zeitzeugen-Interviews prägen sich im Gedächtnis ein. Beide Filme fügen sich gut ein in die lange und erfolgreiche Dokumentarfilm-Tradition im Norddeutschen Rundfunk. Ich gratuliere Eric Friedler und Raymond Ley zu den Nominierungen und zu ihren herausragenden, filmisch brillant umgesetzten preiswürdigen Produktionen.
In "Eine mörderische Entscheidung" thematisiert Raymond Ley das Bombardement zweier von Taliban entführter Tanklaster unter dem Befehl von Bundeswehr-Oberst Georg Klein, dargestellt von Matthias Brandt. Das Buch von Hannah und Raymond Ley basiert u. a. auf Aussagen aus dem parlamentarischen Untersuchungsausschuss des Bundestages, Interviews mit Zeitzeugen und den Protokollen des Funkverkehrs der US-amerikanischen Piloten, die die Bomben abwarfen. Produzent ist Ulrich Lenze (Cinecentrum), die Redaktion hatten Christian Granderath und Sabine Holtgreve (NDR) sowie Andreas Schreitmüller (ARTE).
In seinem Dokumentarfilm "Der Sturz - Honeckers Ende" zeigt der vielfach ausgezeichnete NDR Dokumentarfilmregisseur Eric Friedler die bewegten letzten Tage der DDR. Es gelang ihm, Margot Honecker, die medienscheue frühere Volksbildungsministerin der DDR und Witwe des gestürzten DDR-Staatsratsvorsitzenden Erich Honecker, dafür zu ihrem ersten Fernsehinterview seit über 20 Jahren zu treffen. Margot Honecker spricht in diesem Interview erstaunlich offen über Verrat, Verbrechen, Schuld und über Deutschland. Die Zeitzeugen Michail Gorbatschow, Eduard Schewardnadse, Helmut Schmidt, Wolfgang Schäuble, Gregor Gysi, Egon Krenz, Rainer Eppelmann und Hans Modrow, aber auch Opfer der Stasi-Diktatur ordnen die Aussagen der umstrittenen Ex-Ministerin ein in den historischen Zusammenhang der Ära Honecker und der Geschichte der DDR. Die Redaktion lag bei Patricia Schlesinger und Eric Friedler, Fernseh-Premiere hatte der Film im April 2012 im Ersten.
Die Preise des Prix Europa sind mit jeweils 6000 Euro dotiert. Das Festival wird u. a. getragen von der Europäischen Kommission, dem Europäischen Parlament, der Europäischen Rundfunk-Union (EBU) und der European Alliance for Television and Culture (EATC). Dazu kommen die Länder Berlin und Brandenburg sowie 25 Partner aus den Medien. Der Rundfunk Berlin-Brandenburg fungiert als Gastgeber. Mit dem Medienpreis möchten die Träger "das breite Spektrum und Programmtrends europäischer Produktionen sichtbar machen sowie Qualitätsprogrammen ein Forum geben".
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