NDR Hamburg-Welle 90,3 exklusiv: Hamburger AOK unter Finanzdruck
Hamburg (ots)
Die Hamburger AOK steht nach bisher geheimen Informationen, die der NDR Hamburg-Welle 90,3 exklusiv vorliegen, unter erheblichem Finanzdruck. Hauptursachen der Finanznot sind die veränderten politischen Rahmenbedingungen und die Kostensteigerungen im Gesundheitswesen. Vor allem belasten die AOK aber die Ausgleichszahlungen für die neuen Bundesländer. Hinzu kommen neue Bestimmungen für die Arbeitslosen- und Rentenversicherung.
Die AOK Hamburg muss wahrscheinlich ihren Beitragssatz von jetzt 14,5 Prozent zu Beginn des nächsten Jahres auf bis zu 14,8 Prozent anheben. Die Ausgleichszahlungen für die ärmeren Kassen in den neuen Bundesländern belasten die Hamburger AOK mit rund 0,4 Beitragssatzpunkten; hinzu kommen weitere politisch bedingte Mehrausgaben für die Arbeitslosen- und Rentenversicherung. Durch die Reformen von Bundesarbeitsminister Walter Riester entstehen allein der Hamburger AOK Belastungen von weiteren 0,3 Prozent.
Diese Mehrausgaben kann die AOK nur noch für wenige Monate auffangen. Dies geht laut 90,3-Reporter Bernd Seguin aus den bisher unveröffentlichten Unterlagen hervor. Bereits in den nächsten Wochen werden sich Verwaltungsrat und Vorstand der Hamburger AOK entscheiden müssen, zu welchem Zeitpunkt und in welcher Höhe der Beitragssatz angehoben werden muss. Nach Informationen von 90,3 drohen der gesetzlichen Krankenversicherung zudem weitere zusätzliche Milliardenausgaben durch das neue Rehabilitations-Gesetz: In Zukunft sollen die Kassen auch die Frühförderung und psychosoziale Begleitung von Behinderten bezahlen. Allein hierfür werden rund eine Milliarde Mark Kosten entstehen.
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