Verbrauchertäuschung bei Edeka-Marke "Gutfleisch"
Hamburg (ots)
Verbraucherschützer werfen Edeka Verbrauchertäuschung vor und sprechen von Betrug. Anlass dafür sind Recherchen von NDR 1 Welle Nord und Schleswig-Holstein Magazin zur Edeka-Marke "Gutfleisch". Danach können Kunden nicht immer nachvollziehen, woher das Fleisch kommt. Bei Testkäufen des NDR war Rindfleisch aus Uruguay als "Gutfleisch"-Produkt angeboten worden, obwohl Edeka die Marke als Produkt aus der Region bewirbt. So würden Kunden getäuscht, die bereit seien für solche regionalen Produkte mehr zu bezahlen, klagt der Bundesverband der Verbraucherzentralen.
Ein ehemaliger Edeka-Mitarbeiter, der die Marke "Gutfleisch" mit entwickelt hat, sagt im Interview mit NDR 1 Welle Nord und Schleswig-Holstein Magazin, die Mängel bei der Transparenz ließen "Gutfleisch" nicht mehr als Qualitätsmarke, sondern eher als Hülle erscheinen. Edeka verspricht, dass Kunden den Weg von Rind- und Schweinefleisch von der Ladentheke bis zum Stall zurückverfolgen können. Doch in der Online-Datenbank finden sich nach NDR Recherche Lücken. Im Netz sind Fleisch-Lieferungen zum Teil nicht nachzuvollziehen. Darüber hinaus finden sich fehlende oder abgelaufene Lizenzen für Futtermittellieferanten.
Laut Homepage setzt "Gutfleisch" auf Familienbetriebe. Zu den sogenannten Familienbetrieben zählt der Liste der Lieferanten zufolge jedoch auch ein Betrieb aus Mecklenburg-Vorpommern mit 25.000 Mastplätzen. Edeka-Nord teilte auf NDR Anfrage mit, für das Unternehmen sei nicht die Größe des Unternehmens entscheidend, sondern dass der Betrieb inhabergeführt sei.
Darüber hinaus verteidigt Edeka-Nord das Gutfleisch-Transparenz-Programm, das eine einzigartige Informationsleistung darstelle. Fehlende Informationen wolle man ergänzen. Außerdem schreibt das Unternehmen, die Ware verlasse das Fleischwerk richtig gekennzeichnet: "Wir werden mit dem heutigen Anschreiben unsere Märkte nochmals auf eine korrekte Auslobung der Ware hinweisen. Eine falsche Kennzeichnung der Ware ist nicht in Ordnung und ohne Diskussion ein Fehler."
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