"Kampfmittel Bio-Waffen": Neue Dokumentation beleuchtet Entwicklung
und Gegenwart
Sendung: Sonntag, 21. Oktober, 23.15 Uhr,
Norddeutsches Fernsehen N3
Hamburg (ots)
Milzbrand - eine bakterielle Infektion über die Luft. Sie beginnt wie eine Grippe, und ohne Behandlung tritt der Tod nach drei bis vier Tagen ein. Dass diese und andere Bio-Waffen einmal zum Einsatz kommen würden, ist eine alte Angst, nicht nur der US-Amerikaner. Übungen und Planspiel der letzten Jahre haben gezeigt: Immer wenn es ernst wurde, ging so gut wie alles daneben. Impfungen, Antibiotika, Organisation - entweder fehlte die Ausrüstung oder keine wusste, was zu tun war.
Das sagt in Tom Mangolds eindrucksvoller Dokumentation "Kampfmittel Bio-Waffen" der US-amerikanische Epidemiologe Mike Osterholm. Eine bedrückende Einschätzung, die noch dadurch verschärft wird, dass die Herstellung von Bio-Waffen keine großen Kenntnisse und nur relativ geringe Geldmittel erfordert - sie ist einfach und billig.
Den Anfang der Entwicklung von Biowaffen machten die Briten. Ihre ersten großen Experimente fanden 1942 statt, aber in den 50er-Jahren beendeten sie das Programm. Anders die Amerikaner und Sowjets - beide schufen enorme Bio-Waffen-Arsenale. Die Dokumentation zeigt eindrucksvoll, wie sowjetische Forscher im Geheimen immer gefährlichere Waffen produzierten. Ein Krimi - wäre da der Schritt zum großen Einsatz dieser Waffen durch Terroristen nicht zu befürchten, wären nicht viele der früheren sowjetischen Forscher verschwunden, die jetzt vielleicht für Terroristen arbeiten, wären da nicht Gerüchte von Waffen, gegen die Milzbrand geradezu harmlos ist, genetische veränderte Viren, die absolut tödlich sein sollen.
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