NDR spendet Ü-Wagen für das afghanische Fernsehen
Hamburg (ots)
Der NDR leistet Hilfe beim Aufbau des afghanischen Fernsehens: Am Mittwoch (29. Mai) treten ein komplett ausgestatteter und sendefähiger NDR Übertragungswagen sowie der dazu gehörige Rüstwagen von Hamburg aus die Reise nach Afghanistan an. Der NDR hatte das rollende TV-Studio im Jahr 1989 angeschafft; nach europäischen Maßstäben gilt es inzwischen als technisch überholt. Nicht so in Afghanistan: Dort kann der Ü-Wagen noch wertvolle Dienste leisten, wie Vertreter des afghanischen Fernsehens versicherten. NDR Intendant Prof. Jobst Plog: "Demokratie lebt von Transparenz und von öffentlichem Diskurs, die ohne freie Berichterstattung der Medien undenkbar sind. Ich hoffe, dass unsere Spende an das afghanische Fernsehen dazu beiträgt, die dort lange vermisste Freiheit der Berichterstattung umfassend herzustellen und zu sichern."
Einsetzbar ist das Ü-Wagen-Gespann überall dort, wo es Programm aufzuzeichnen oder live zu senden gibt. An Bord sind Kameras, Bild- und Tonregien sowie MAZ-Geräte. Der 15 Meter lange und 2,50 Meter breite Ü-Wagen und sein "Kleiner Bruder", der Rüstwagen, werden beim NDR in Hamburg zunächst in Containern verstaut. Per Schiff reist der 30-Tonnen-Koloss dann bis Karachi. Von dort werden die Container mit der Bahn nach Peschawa gebracht und gelangen schließlich per LKW-Tieflader nach Kabul.
Auslöser der Aktion war Michael Weidemann, für den NDR als ARD-Hörfunk-Korrespondent in Neu Delhi; ihn hatte Mohammad A. Ezedyar, Direktor des Fernsehsenders in Kabul, mit der Bitte um Hilfe angesprochen. Laut Michael Weidemann hat nach sechs Jahren Fernsehverbot und einem musikfreien, gleichgeschalteten Rundfunkprogramm durch die Taliban-Regierung in Kabul eine regelrechte TV- und Radio-Euphorie eingesetzt. Das derzeit laufende Programm weist wegen der weitgehend zerstörten Ausstattung jedoch deutliche technische Mängel auf. Der Bundestagsabgeordnete Dr. Ernst-Dieter Rossmann vermittelte den Kontakt zum Auswärtigen Amt, das die gesamten Kosten für den Transport übernimmt. Ein Kamerateam im Auftrag des "Hamburg Journal" begleitet die Fahrt. Michael Weidemann wird aus Afghanistan im Radio über die Ankunft der Spende berichten.
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Iris Bents 040/4156-2304
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