NDR Elbphilharmonie Orchester in der Saison 2017/18
Hamburg (ots)
Das NDR Elbphilharmonie Orchester hat am 11. Januar 2017 die Elbphilharmonie, seine neue Heimat und Stammspielstätte, eröffnet. Das glanzvolle Eröffnungskonzert wurde live im Fernsehen, Radio und Internet übertragen. Der neue Saal hat eine unglaubliche Euphorie und Begeisterung ausgelöst und viele Menschen erstmals mit klassischer Musik in Berührung gebracht. Mehr als 100.000 Zuschauer haben seither bereits die Konzerte des NDR Elbphilharmonie Orchesters besucht.
Mit der Opening Night 2017 eröffnet Chefdirigent Thomas Hengelbrock die neue Konzertsaison. Der Abend ist Ludwig van Beethoven gewidmet, dessen Werke einen Schwerpunkt der Saison bilden. Mit Klaus Maria Brandauer als Sprecher bringt Hengelbrock u. a. eine eigens konzipierte Fassung von Beethovens Schauspielmusik "Egmont" auf die Bühne. Später in der Saison dirigiert er mit der "Eroica" sowie der Missa solemnis zur Eröffnung des Internationalen Musikfests Hamburg zwei weitere Hauptwerke Beethovens.
Einen zweiten Schwerpunkt legt das NDR Elbphilharmonie Orchester 2017/2018 auf die beiden großen Sinfoniker des 20. Jahrhunderts, Gustav Mahler und Dimitrij Schostakowitsch, für deren Werke die Elbphilharmonie mit ihrer detailreichen Akustik ein idealer Aufführungsort ist. Thomas Hengelbrock dirigiert Mahlers Sinfonien Nr. 1, 5 und 9, dazu das Adagio aus der Zehnten sowie die "Kindertotenlieder", gesungen von Matthias Goerne. Alan Gilbert ergänzt die Serie mit der monumentalen Dritten Sinfonie. Die Schostakowitsch Interpretationen startet der Erste Gastdirigent Krzystof Urbanski zu Saisonbeginn mit einer Aufführung der Fünften Sinfonie, Juray Valcuha dirigiert die Erste und Paavo Järvi die große "Leningrader" Sinfonie Nr. 7.
Fünf Programme sind vokalsinfonischen Werken gewidmet, mit denen sich Komponisten aus ganz unterschiedlicher Perspektive in einer sehr persönlichen Weise mit Religions- und Glaubensfragen auseinander gesetzt haben. Neben zentralen Kompositionen wie Mozarts Requiem und Beethovens Missa solemnis oder auch Mahlers Dritter Sinfonie versprechen die Aufführungen zweier wichtiger Beiträge des 20. Jahrhunderts weitere Höhepunkte zu werden: Thomas Hengelbrock wird Arthur Honeggers dramatisches Oratorium "Jeanne d'Arc" dirigieren, wobei die Sprechrollen mit den Schauspielern Johanna Wokalek und Dominique Horwitz prominent besetzt sind. Und Christoph Eschenbach wird im Januar 2018 mit Hindemiths "Requiem for Those We Love" seine erfolgreichen Hindemith-Interpretationen mit dem Elbphilharmonie Orchester fortsetzen.
Neben diesen saisonübergreifenden Schwerpunkten spielt das NDR Elbphilharmonie Orchester einige Themen-Konzerte von selten aufgeführten Komponisten der Moderne: Der Dirigent David Zinman und die vielseitig begabte Sängerin Barbara Hannigan widmen sich dem Sizilianer Salvatore Sciarrino; der Mexikaner Carlos Miguel Prieto kehrt mit Werken von Alberto Ginastera ans Pult des Orchesters zurück, und zum Abschluss des Festivals "Greatest Hits" dirigiert Stefan Asbury das Opus summum "Les Espaces Acoustiques" von Gérard Grisey. Außerdem wird das Schlagzeug-Ensemble des NDR Elbphilharmonie Orchesters mit Gästen einen reinen Percussion-Abend mit Werken u. a. von Frank Zappa, Edgar Varése, Karlheinz Stockhausen sowie einer Uraufführung von Enno Poppe spielen.
Artist in Residence ist in der Saison 2017/2018 Frank Peter Zimmermann, der dem Orchester seit langem eng verbunden ist. Er kommt mit den großen Violinkonzert-Klassikern von Beethoven und Tschaikowsky nach Hamburg, stellt dem Publikum aber auch Raritäten wie Schumanns Phantasie op. 131 oder Hindemiths Kammermusik Nr. 4 vor. Gemeinsam mit dem NDR Kammerorchester gestaltet Zimmermann überdies einen Abend mit den Violinkonzerten von Johann Sebastian Bach.
Mit Gil Shaham, Vilde Frang und Leonidas Kavakos geben sich weitere Stargeiger in der Elbphilharmonie die Ehre. Bei den Pianisten ist der Auftritt von Evgeny Kissin hervorzuheben, der sich zuletzt auf der Konzertbühne rar machte. Maria Joao Pires, Piotr Anderszewski und Anna Vinnitskaya kehren mit Mozart und Prokofjew zum Orchester zurück; Spannung versprechen zudem die Debüts von Francesco Piemontesi sowie des Chopin-Wettbewerb-Siegers Seong-Jin Cho.
In vier Programmen wird das NDR Elbphilharmonie Orchester in der Spielzeit 2017/2018 vom Ersten Gastdirigenten Krzysztof Urbanski geleitet, darunter ein Konzert mit Orffs "Carmina Burana" zum Abschluss des Schleswig-Holstein Musik Festivals und drei Sonderkonzerte in der Elbphilharmonie, bei denen "Die Planeten" von Gustav Holst sowie John Williams' Filmmusik zu "Star Wars" auf dem Programm stehen.
Sein Debüt am Pult des NDR Elbphilharmonie Orchesters gibt in der neuen Spielzeit Andrew Manze, Chef der NDR Radiophilharmonie, der mit einem durch und durch britischen Programm in die Elbphilharmonie kommt. Ein Wiedersehen gibt es mit den Dirigenten Juraj Valcuha, Juka-Pekka Saraste und - nach langer Zeit - auch mit Paavo Järvi. Aus der jungen Generation kehren Robin Ticciati, Rafael Payare und Pablo Heras-Casado ans Pult des NDR Elbphilharmonie Orchesters zurück. Last but not least zwei Altmeister: Herbert Blomstedt, der im Juli seinen 90. Geburtstag feiert, mit Bruckners Dritter Sinfonie und Christoph Eschenbach, der dem Orchester seit seiner Zeit als Chefdirigent ebenfalls eng verbunden ist.
Für den ersten Jahreswechsel in der Elbphilharmonie begründet das NDR Elbphilharmonie Orchester in Zusammenarbeit mit Hamburg Musik eine neue Tradition: Mit zwei Silvesterkonzerten beschließen die Musiker das ereignisreiche Jahr 2017 und setzen Segel für ein nicht minder aufregendes neues Jahr. Das Programm und weitere Details werden später veröffentlicht.
Insgesamt spielt das NDR Elbphilharmonie Orchester in der neuen Saison 110 Konzerte, davon 80 in der Elbphilharmonie. Die zur Eröffnung der Elbphilharmonie neu eingeführten und von einem breiten Publikum angenommenen Konzertformate werden auch 2017/18 fortgesetzt und ausgebaut: Mit einer Serie der "Konzerte für Hamburg" wird Chefdirigent Thomas Hengelbrock im Juni 2018 die Saison beschließen. In der Stundenkonzert-Reihe "Klassik Kompakt" am Sonntagnachmittag werden jetzt gleich sechs Termine angeboten, und auch die insbesondere bei jungen Konzertbesuchern beliebte "Late Night" geht mit ihrer Konfrontation von Klassik und Pop in eine neue Runde. Neben den nunmehr acht Abonnementreihen spielt das NDR Elbphilharmonie Orchester in der nächsten Saison zusätzlich 20 Sonderkonzerte in der Elbphilharmonie. Die Kammerkonzertreihe mit Musikern des Orchesters wird 2017/2018 mit sechs Konzerten erstmals im Kleinen Saal der Elbphilharmonie präsentiert, zusätzlich zu vier Konzerten im NDR. Zweimal tritt auch das neu formierte NDR Kammerorchester im Kleinen Saal auf. Mit Beginn des Abonnement-Verkaufs vor ca. zwei Wochen konnte durch erweiterte Angebote die Zahl der Abonnenten noch einmal um 3.000 auf insgesamt 10.000 gesteigert werden.
Zusätzlich zu den Konzerten in der Elbphilharmonie bleibt das NDR Elbphilharmonie Orchester weiterhin im Sendegebiet des NDR präsent: neben den regelmäßigen Konzerten in Lübeck und Kiel stehen die Eröffnungs- und Abschlusskonzerte des Schleswig-Holstein Musik Festivals sowie der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern auf dem Programm. Nach einer Italien-Tournee unter der Leitung von Juraj Valcuha im September führen Gastspiele unter der Leitung von Thomas Hengelbrock das Orchester in die Pariser Philharmonie, das Concertgebouw Amsterdam, die Münchner Philharmonie, die Alte Oper Frankfurt und das Wiener Konzerthaus. Seine internationalen Beziehungen intensiviert das NDR Elbphilharmonie Orchester darüber hinaus durch die Fortsetzung der erfolgreichen Kooperation mit dem Shanghai Symphony Orchestra.
Auch auf dem CD-Markt wartet das Orchester mit Neuheiten auf: Nach der viel beachteten Veröffentlichung der ersten Aufnahme aus der Elbphilharmonie mit Brahms-Sinfonien wird Thomas Hengelbrock Mahlers Neunte Sinfonie einspielen. Krzysztof Urbanski setzt seine erfolgreiche Aufnahme-Serie ebenfalls fort: Nach Strawinskys "Le sacre du printemps" und Orchesterwerken von Richard Strauss in der letzten Saison, sind Einspielungen von Schostakowitschs Fünfter und Dvoráks Siebter Sinfonie geplant.
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