Jonathan Nott und Thomas Zehetmair zu Gast beim NDR Sinfonieorchester
Hamburg (ots)
Termine: Sonnabend, 18. 1., 19.30 Uhr, Musik- und Kongresshalle, Lübeck / Sonntag, 19. 1., 11.00 Uhr, Hamburger Musikhalle / Montag, 20. 1. , 20.00 Uhr, Hamburger Musikhalle
Unter der Leitung von Jonathan Nott spielt das NDR Sinfonieorchester in Hamburg und Lübeck Werke von Igor Strawinsky und Robert Schumann. Als Solist ist Thomas Zehetmair (Violine) zu Gast; zudem sind NDR Chor und der Knabenchor Hannover zu hören.
Die "Psalmensinfonie" für Chor und Orchester von Igor Strawinsky entstand 1930. Das dreisätzige Stück ist ein Auftragswerk, das Strawinsky für das 50-jährige Jubiläum des Boston Symphony Orchestra komponierte. Als Textgrundlage verwendete er einzelne Verse aus den Psalmen 38 und 39 sowie den gesamten Psalm 150 - Texte, die lateinisch gesungen werden. Wie Strawinsky betonte, schwebte ihm bei der Komposition des Werkes "eine Sinfonie mit großer kontrapunktischer Entwicklung vor". Und in der Tat lehnt sich das Stück in bezug auf die angewandten kompositorischen Mittel und Techniken, trotz der Modernität der Musiksprache Strawinskys, an die Tradition kirchenmusikalischer Werke an.
Auch Strawinskys Violinkonzert in D-dur aus dem Jahr 1931 lässt seine stilistische Herkunft deutlich erkennen: Den Bezugspunkt des Stückes bildete das "Concerto grosso" in der Ausprägung, die diese Gattung durch Johann Sebastian Bachs "Brandenburgische Konzerte" gefunden hat. Strawinsky, als prominentester Vertreter des Neoklassizismus der 20er-Jahre, knüpfte in der Satzfolge des Werkes ebenso wie im Ausdrucksgehalt der einzelnen Sätze an barocke Traditionen an. Da Strawinsky selbst keine Geige spielte, fühlte er sich zunächst unsicher, ob er überhaupt ein Violinkonzert komponieren könne. Eigenen Angaben zufolge gelang es ihm aber gerade deswegen, "jede technische Routine zu vermeiden" und "eine Musik zu schreiben, die nicht von den gewohnten Fingerbewegungen beeinflusst" ist. Zudem stand ihm bei der Komposition des Stückes der Geiger Samuel Duschkin zur Seite, der auch den Solopart bei der Uraufführung des Violinkonzerts übernahm.
Robert Schumann komponierte seine "Rheinische Sinfonie", die Sinfonie Nr. 3 Es-dur op. 97, kurz nach seinem Umzug von Dresden nach Düsseldorf im Jahr 1850. Er trat dort den Posten des städtischen Musikdirektors an. Schumann verarbeitete in dem fünfsätzigen Werk vor allem seine Eindrücke der neuen landschaftlichen Umgebung und der unbeschwerten rheinischen Lebensart: "Es mussten volksthümliche Elemente vorwalten, und ich glaube, es ist mir gelungen", sagte er zum allgemeinen Charakter des Werkes. Kommen diese "volksthümlichen Elemente" vor allem in den ersten drei Sätzen sowie im Finale der Sinfonie zur Geltung, so liegt dem vierten Satz ein besonderes Erlebnis zugrunde: Der Überlieferung zufolge zeigte sich Schumann bei einem Besuch in Köln überwältigt vom Anblick des Kölner Doms: Der Eindruck, den das imposante Bauwerk bei ihm hinterließ, soll sich in der mit "Feierlich" überschriebenen Musik dieses vierten Satzes widerspiegeln.
Jonathan Nott ist Chefdirigent der Bamberger Symphoniker; zudem leitet er ein von Pierre Boulez gegründetes Ensemble für zeitgenössische Musik, das renommierte Ensemble Intercontemporain in Paris. Thomas Zehetmair gehört zu den international erfolgreichsten und gefragtesten Solisten. Er konzertiert regelmäßig mit den bedeutendsten Orchestern Europas und der USA.
Das Programm im Überblick: Igor Strawinsky Psalmensinfonie Violinkonzert D-dur Robert Schumann Sinfonie Nr. 3 Es-dur op. 97 "Rheinische"
Das NDR Sinfonieorchester erreichen Musikfreunde im Internet unter www.ndr.de/sinfonie.
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