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NDR Norddeutscher Rundfunk

Exklusive NDR/BBC-Reportage: "Die schwimmende Front - Die USS Abraham Lincoln im Krieg"

Hamburg (ots)

Sendetermin: Freitag, 16. Mai, 21.45 Uhr im Ersten
Sie ist die perfekte Kriegsmaschine: Die USS Abraham Lincoln, das
größte Kriegsschiff der Welt, war die Schaltzentrale der US-Flotte
während des Irak-Krieges. Erstmals durfte während dieser Zeit ein
Kamerateam an Bord eines US-Flugzeugträgers drehen. Anthony Makin und
sein Kameramann Brian Green kehrten mit spektakulären Bildern,
intensiven Beobachtungen, aber auch provokantem Material zurück. Die
Mannschaft der Lincoln ist am Vorabend des Krieges fast schon am Ende
ihrer Kräfte: Mehr als acht Monate kreuzt das Schiff zu diesem
Zeitpunkt schon im Golf, war zwischenzeitlich schon auf der Rückreise
in den Heimathafen und erhält dann doch noch den Befehl zur Rückkehr
ins Kriegsgebiet. Normalerweise werden US-Kriegsschiffe nach sechs
Monaten zurückbeordert, mit neuneinhalb Monaten war der Einsatz der
Lincoln der längste eines US-Kriegsschiffs seit dem Vietnam-Krieg.
Der Autor konnte sich während der gesamten Dreharbeiten frei an Bord
bewegen und interviewen, wen er wollte. Entstanden sind beklemmende
Einblicke in die Realität des Krieges: "Lass' uns den Wichser in
Stücke bomben und die Sache hinter uns bringen. Ich kann nicht mehr",
sagt die 24-jährige Mechanikerin Jill Ameperosa, als Präsident Bush
das 48-Stunden-Ultimatum an Saddam Hussein verkündet. Viele an Bord
haben nach dem monatelangen Warten nur noch den Wunsch, schnell nach
Hause zu kommen. Zweifel an der Berechtigung des Krieges gibt es
kaum. Die Besatzungsmitglieder stehen fest zur kompromisslosen
Haltung ihres Präsidenten. Auch der junge Muslim Naveed Muhammad,
Bordelektroniker auf der Abraham Lincoln, glaubt an die Linie seines
Oberbefehlshabers: "Weltweit gibt es Menschen, die glauben, das sei
ein Krieg gegen den Islam. Aber das stimmt nicht. Ich bin ja auch ein
Muslim. Dieser Krieg ist einfach nur gegen einen Mann, der
Massenvernichtungswaffen hat, der Terroristen unterstützen und vielen
Menschen Leid zufügen kann." Als die ersten Bomben auf Bagdad fallen,
bejubeln viele Besatzungsmitglieder die Einschläge, als seien sie bei
einem Footballspiel. Bootsmann Mike Patrick kommentiert die Starts
der waffenstarrenden Jets: "Hörst Du das? Das ist der Klang der
Freiheit." Die meisten an Bord verbinden den Krieg auch mit den
Terroranschlägen des 11. September. Kaum einer fragt, ob eine
Beteiligung des Irak überhaupt erwiesen ist. Kampfpilot Tim Jackson
sagt vor seinem ersten Einsatz: "Es gab `ne Menge Menschen, die am
Morgen des 11. September nicht zurückgekommen sind von der Arbeit.
Und es gibt wohl auch `ne Menge Iraker, die nicht heimgekehrt sind,
weil sie sich gegen das Regime aufgelehnt haben. Hoffentlich können
wir das in Zukunft verhindern." Das größte Problem der Piloten ist
die Gefahr, statt militärische Ziele zivile Einrichtungen zu treffen
und Unschuldige zu töten. Tim Jackson: "Wenn ich eine Bombe abwerfe
und sie auf den Weg zu ihrem Ziel schicke, dann hoffe ich, dass es
dieses gewollte Ziel auch tatsächlich trifft. Und dass es keine
zivilen Opfer gibt. Wie kann man das nicht hoffen, wenn man ein
Gewissen hat?" Anfang April, als die Kampfhandlungen schon deutlich
schwächer werden, wird die USS Abrahm Lincoln von einem anderen
Flugzeugträger abgelöst. Auf dem Rückmarsch in die Heimat wird der
Mannschaft eine besondere Ehre zuteil: Präsident George W. Bush
landet medienwirksam auf dem Flugdeck und lässt sich stundenlang mit
stolzen Piloten, Mechanikern und Offizieren feiern und fotografieren.
"Euer Wille, der Gefahr die Stirn zu bieten, hat diesen Tag möglich
gemacht", sagt der Präsident in seiner Ansprache am 1. Mai. Die
Besatzung der Lincoln hat ihre Meinung in einem riesigen Plakat am
Tower ausgehängt: "Mission erfüllt." 15. Mai 2003 / IB
ots-Originaltext: NDR Norddeutscher Rundfunk
Digitale Pressemappe: 
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=6561

Rückfragen bitte an:

Iris Bents

Rothenbaumchaussee 132
20149 Hamburg
Telefon:040 / 4156 - 2304
Fax: 040 / 4156 - 2199
Email:i.bents@ndr.de

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