tagesschau.de-Interview mit dem Theologen Gotthold Hasenhüttl: "Was ich getan habe, werde ich jederzeit wieder tun. "
Hamburg (ots)
Der katholische Priester und Theologe Gotthold Hasenhüttl hat in einem Interview mit tagesschau.de der katholischen Kirche in Deutschland vorgeworfen, sie sei autoritär und rückwärts gewandt. "Ich sehe in meinem Verhalten keinen Ungehorsam. Der Papst hat sich nicht so radikal gegen das gemeinsame Abendmahl ausgesprochen, wie es die deutschen Bischöfe interpretieren." Papst Johannes Paul II. habe ausdrücklich erklärt, dass evangelische Christen in besonderen Situationen zur Eucharistie zugelassen werden könnten. Auf dem ökumenischen Kirchentag in Berlin hatte Hasenhüttl die Kommunion auch an evangelische Christen ausgeteilt. Morgen will der Trierer Bischof Reinhard Marx bekannt geben, ob er Hasenhüttl deshalb von seinem Priesteramt suspendiert. Das Verhalten des Trierer Bischofs Marx ihm gegenüber bezeichnete Hasenhüttl als "autoritär". Er werde der brieflichen Aufforderung des Bischofs, sich von seinem Verhalten zu distanzieren, nicht nachkommen: "Ich kann nichts bereuen. Was ich getan habe, werde ich jederzeit wieder tun, wenn sich die Gelegenheit dazu bietet." Hasenhüttl kritisierte, die katholische Kirche agiere strikter und rückwärts gewandter als in den Sechzigerjahren: "Ich habe in den Sechzigerjahren als Assistent an der Uni Tübingen gemeinsam mit Professoren in vollem Ornat an evangelischen Abendmahlfeiern teilgenommen. Damals war die katholische Kirche relativ offen." Heute versuchten gerade "neu ernannte Bischöfe wie Marx oder der Eichstätter Bischof Walter Mixa die ganz alte, harte Linie einzuschlagen". Hasenhüttl weiter: "Die Eucharistie wird als Abgrenzungsmittel gegen andere Kirchen eingesetzt. Denn die katholische Kirche sieht sich weiterhin als die einzig wahre." Rückfragen bitte an tagesschau.de, Tel. 040/4156-4190. Das vollständige Interview finden Sie unter: http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID2050242_NAVSPM1_ REF1,00.html
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