tagesschau.de-Interview mit dem britischen Vize-Botschafter in Deutschland, Jeremy Cresswell: "Die militärische Verantwortung sollte bleiben, wo sie ist"
Hamburg (ots)
Vor dem Hintergrund der Diskussion um eine stärkere Verantwortung der UNO im Irak hat der Stellvertretende Botschafter der britischen Regierung, Jeremy Cresswell in Berlin betont, dass die Briten nicht darüber nachdenken, die militärische Verantwortung im Irak zu teilen. Im Interview mit dem ARD-Nachrichtenportal tagesschau.de sagte er: "Die militärische Verantwortung sollte da bleiben, wo sie ist." Sowohl die US- als auch die britische Regierung wollten, dass mehr Länder Truppen in den Irak schickten. "Wir werden sehen, wie der Sicherheitsrat das unterstützen kann." Zur Zeit sei noch offen, was in einer neuen Resolution stehen werde. Die britische Regierung sei aber sehr aufgeschlossen, was die Diskussionen darüber betreffe.
Seit Ende der größeren Kampfhandlungen haben die Briten weit weniger tote Soldaten zu beklagen als die Amerikaner. Das liege daran, dass die Situation in und um Bagdad, wo die Amerikaner stationiert seien, "politisch schwieriger" sei als in Basra, so Cresswell. "Es kann sein, dass unser Stil anders ist. Britische Truppen haben langjährige Erfahrung mit friedensstiftenden Missionen. Unsere Truppen haben in Irland und auf dem Balkan gearbeitet. Wir machen manche Dinge ein bisschen anders als die Amerikaner." Die britischen Soldaten hätten in Basra von Anfang an versucht, sehr eng mit der Bevölkerung zusammen zu arbeiten. "Wir haben so früh wie möglich Verantwortung abgegeben, zum Beispiel bei der Polizei und bei der Kommunalverwaltung. Und ich denke, das läuft sehr gut."
ots-Originaltext: NDR Norddeutscher Rundfunk
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