Deutscher Sozialpreis 2020 für NDR Reportage "Urlaub von der Straße - Die Obdachlosenreise"
Hamburg (ots)
Die NDR Autoren Julian Amershi und Marie Löwenstein bekommen für ihren Film "Urlaub von der Straße - Die Obdachlosenreise" den Deutschen Sozialpreis 2020 in der Kategorie Fernsehen. Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege vergibt die Auszeichnung jährlich "für herausragende journalistische Arbeiten zur sozialen Lebenswirklichkeit in Deutschland". Die Preisverleihung am 26. Oktober in Berlin wird als Livestream übertragen, Gastrednerin ist Bundeskanzlerin Angela Merkel. Zur Freien Wohlfahrtspflege gehören u. a. die sechs Spitzenverbände Arbeiterwohlfahrt, Deutscher Caritasverband, der Paritätische Gesamtverband, das Deutsche Rote Kreuz, die Diakonie Deutschland und die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland.
NDR Intendant Joachim Knuth: "Julian Amershi und Marie Löwenstein nehmen Zuschauerinnen und Zuschauer mit auf eine besondere Reise und liefern ein exzellentes Beispiel für das Genre Reportage: Der Film kommt den Menschen nah, aber nicht zu nah und ermöglicht es so, eine fremde Lebenswelt unvoreingenommen kennenzulernen. Glückwunsch zur verdienten Auszeichnung mit diesem bedeutenden Preis!"
Für ihren 30-minütigen Film aus der Reihe "Die Reportage" begleiteten Marie Löwenstein und Julian Amershi die Obdachlosen Josef Meyer und Werner Hermann zunächst auf der Straße und dann auf einer einwöchigen Reise an den Ratzeburger See. Diese Reise bietet die Diakonie Hamburg jährlich für 20 Wohnungs- und Obdachlose an. Die beiden Autoren arbeiteten als VJ-Team und lebten eine Woche lang gemeinsam mit ihren Protagonisten unter einem Dach. Die Jury begründete ihre Preisentscheidung u. a. so: "Das Thema Wohnen ist seit langem in das öffentliche gesellschaftspolitische Interesse gerückt und wird hier unter dem Blickwinkel der Obdachlosigkeit, d.h. des Fehlens von Wohnraum, sehr eindringlich gezeigt. Die Nähe, die die Autoren zu einzelnen Protagonisten schaffen, macht bedrückend deutlich, wie wichtig dieses Grundbedürfnis des Menschen ist und dass das Fehlen weit mehr als ein persönliches Problem ist. Und dennoch kann auch dieser kurzfristige Ausstieg viel bewirken. Für die Menschen, die hier einfach und vorurteilsfrei helfen, wird viel Wertschätzung spürbar. Die Vorstellung, wie es für die Obdachlosen sein muss, nach dem Urlaub von der Straße wieder dorthin zurückzukehren, lässt den Zuschauer betroffen zurück. Danke für diesen Film!".
Die Redaktion im NDR hatte Florian Müller. Das NDR Fernsehen zeigte den Film im März 2019, im Netz ist er weiterhin zu finden unter https://ots.de/zx9DlT. Er lief zudem als fünfteilige Serie im ARD-Mittagsmagazin sowie als Kurzversion im Radio bei NDR Info und NDR 2.
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