"das neue werk": der frühe Cage und der späte Kagel in einer dreitägigen Konzertreihe Konzerte: Freitag, 20. Februar, bis Sonntag 22. Februar, Rolf Liebermann Studio des NDR, Oberstraße 120, Hamburg
Hamburg (ots)
Seine erste Begegnung mit John Cage schildert Mauricio Kagel in einer Anekdote, die bereits viel über die sich anbahnende Beziehung der beiden Musiker verrät: "August 1958. Im Foyer des WDR treffe ich Otto Tomek in Begleitung eines akkurat gekleideten, freundlich blickenden Herren. Tomek: Darf ich vorstellen? John Cage. Mauricio Kagel. Cage: Pleasure to meet you. Kagel: My pleasure. Cage: Could you spell your name, please? Kagel: Kei - ei - g - i - el. KA-GEL. Cage (lächelt): Es trennt uns nur ein l'. Borgen Sie es mir - dann werde ich Cagel heißen und Sie Kage!"
Schon das erste Treffen von Kagel und Cage, beschrieben in der kleinen Szene, endete mit einstimmigem homerischen Gelächter. Hier trafen zwei Geistesverwandte aufeinander, die noch oft Gelegenheit haben sollten, Schlagfertigkeit und Humor aneinander zu erproben. Denn sehr rasch entwickelte sich eine persönliche Freundschaft zwischen den beiden Komponisten. Man teilte vielmehr gemeinsame Überzeugungen beim Aufbruch zu neuen, unerhörten Musikformen. Und man respektierte das uvre des anderen.
Umso erstaunlicher ist es also, dass der Beziehung dieser beiden Komponisten, deren Stellung im und zum Musikleben während der letzten fünfzig Jahre zahlreiche Gemeinsamkeiten aufweist, bis dato noch nie ein eigener Konzertzyklus gewidmet worden ist. Der NDR hat den heute 73-jährigen Mauricio Kagel nun eingeladen, unter dem (von ihm selbst gewählten) Titel "Der frühe Cage - der späte Kagel" erstmals ein solches musikalisches Doppelporträt zu entwerfen und zu moderieren.
Werke des "späten Kagel" hat der selbsterklärte Altmeister deshalb ausgewählt, weil er für das "neue werk" vor allem Hamburger Erstaufführungen, also jüngere Werke, präsentieren wollte. "Der frühe Cage" dagegen umfasst vorwiegend Stücke aus Cages erster Schaffensperiode, in der er noch wenig mit Zufallsoperationen oder reiner Improvisation gearbeitet hat. Eben deshalb ist Mauricio Kagel heute diese Periode nach eigenem Bekunden die liebste im umfangreichen uvre des Freundes und Kollegen. "Ich will genau diese Werke von Cage gerne wieder hören - weil ich sie liebe", so Kagels eigene Worte bei einem der ersten Planungstreffen in Köln. Zwischen dem 20. und 22. Februar erwartet das Publikum eine Folge von insgesamt sechs Konzerten, die an drei Tagen im Rolf-Liebermann-Studio des NDR das Doppelporträt Kagel/Cage zeichnen werden. Für Kagel ist es eine Rückkehr zum "neuen werk", war er doch neben Ligeti und Stockhausen in den Sechziger- bis Achtzigerjahren einer der häufigsten Gäste dieser NDR Konzertreihe.
Das Programm Freitag, 20. Februar 2004 Vorkonzert, 18 Uhr Liszt-Trio Weimar Kammermusik von Mauricio Kagel & John Cage
Konzert, 20 Uhr NDR Sinfonieorchester,, Dirigent: Fabrice Bollon Michael Faust, Flöte, Steffen Schleiermacher, Klavier Mauricio Kagel: Broken Chords; Passé composé. KlavieRhapsodie; Das Konzert John Cage: Concerto for Prepared Piano and Chamber Orchestra
Samstag, 21. Februar 2004, Konzert, 19 Uhr NDR Chor und Solisten des NDR Chores, Dirigent: Rupert Huber Steffen Schleiermacher, Klavier Mauricio Kagel, Moderation Lieder und Chorwerke von John Cage & Mauricio Kagel
Nachtstudio, 21.30 Uhr musikFabrik, Ensemble für Neue Musik Mauricio Kagel, Moderation Mauricio Kagel: Doppelsextett; Orchestrion-Straat John Cage: String Quartet in Four Parts
Sonntag, 22. Februar 2004 Konzert und Film, 11 Uhr Blue's Blue -Filme von und über Kagel und Cage Mauricio Kagel, Moderation
Konzert, 20 Uhr musikFabrik, Ensemble für Neue Musik Dirigent: Mauricio Kagel Die Stücke der Windrose für Salonorchester Hinweis für Journalisten: Pressekarten für die Konzerte können bestellt werden bei: NDR Presse und Information, Ralph Coleman, Tel. 040/4156-2302. 11. Februar 2004/RC
ots-Originaltext: NDR Norddeutscher Rundfunk
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