Michael Stich fordert Konsequenzen nach Missbrauchsvorwürfen gegen DTB-Vize
Hamburg (ots)
Aufgrund der Vorwürfe gegen den Vizepräsidenten des Deutschen Tennisbunds (DTB), Dirk Hordorff, fordert der ehemalige Wimbledon-Sieger Michael Stich Konsequenzen. Stich sagte im Interview mit NDR, Sportschau und Süddeutscher Zeitung: "So jemand hat für mich im DTB keine Position."
Das geschilderte Verhalten Hordorffs sei "völlig indiskutabel, ein No-Go, das im Leistungssport nichts zu suchen hat." Der Deutsche Tennisbund solle einen klaren Schnitt machen und müsse sein ganzes System in Frage stellen. Es gehe auch darum zu verhindern, "dass so was in der Zukunft wieder passiert".
In Interviews mit NDR, Sportschau und Süddeutscher Zeitung hatten der ehemalige Profi Maximilian Abel und der aktuell noch aktive Spieler Siriam Balaji schwere Vorwürfe gegen Hordorff erhoben. Es geht um sexualisierte Gewalt und mutmaßlichen Machtmissbrauch. Auch weitere Betroffene, die anonym bleiben wollten, schilderten Übergriffe.
Abel hatte bereits vor etwas mehr als einem Jahr die Vorwürfe in einem Brief an den DTB-Präsidenten geschildert. Der Verband hatte daraufhin einige Monate später eine Kanzlei mit einer internen Untersuchung beauftragt, die - nach Angaben des DTB - erst jetzt abgeschlossen wurde. Der DTB teilte auf Anfrage von NDR, Sportschau und SZ mit, die Untersuchung komme zu dem Ergebnis, "dass der erhobene Vorwurf eines Fehlverhaltens nicht mit Sicherheit nachgewiesen werden kann". Das Präsidiumsmitglied übe aber sein Amt bis auf Weiteres nicht aus.
Dirk Hordorff selbst hat sich auf Anfrage nicht persönlich geäußert. Eine von ihm beauftragte Anwaltskanzlei teilte jedoch mit, die Vorwürfe seien "schlicht unzutreffend". Die geschilderten Sachverhalte hätten nicht stattgefunden. In einer DTB-internen Mail hatte Hordorff am vergangenen Wochenende angekündigt, sein Amt aus gesundheitlichen Gründen für einige Wochen ruhen zu lassen.
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