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#NDRfragt: Inklusion von behinderten Menschen funktioniert schlecht

Hamburg (ots)

Bei der Inklusion von behinderten Menschen sehen viele noch Nachholbedarf. Menschen mit Behinderung fühlen sich oft unterschätzt - und die Wahrnehmung, wie sehr Hindernisse den Alltag einschränken, geht zwischen Menschen mit und ohne Behinderung auseinander. Das ist das Ergebnis der jüngsten #NDRfragt-Umfrage "Menschen mit Behinderung - mittendrin oder außen vor?". Dass Kinder mit Behinderung am Unterricht in Regelschulen teilnehmen, finden gut zwei Drittel der Teilnehmenden sinnvoll, Inklusion am Arbeitsplatz mehr als 90 Prozent. An der Umfrage zwischen dem 21. und 27. November nahmen 13.141 Mitglieder der #NDRfragt-Gemeinschaft teil. Anlass der Umfrage war der Internationale Tag der Menschen mit Behinderung am 3. Dezember.

Die Umfrageergebnisse von #NDRfragt sind nicht repräsentativ, geben aber Aufschluss darüber, was die Norddeutschen bewegt. Die Angaben werden nach den statistischen Merkmalen Schulabschluss, Alter, Geschlecht und Bundesland gewichtet, um Verzerrungen herauszurechnen.

Die wichtigsten Umfrageergebnisse zum Thema "Menschen mit Behinderung - mittendrin oder außen vor?" im Überblick:

Sieben von zehn Befragten finden, dass die Inklusion in Deutschland schlecht funktioniert. Die größten Hindernisse sehen die Teilnehmenden in den Bereichen Mobilität, Verwaltungsangelegenheiten, Arbeit und Wohnen. Am besten funktioniert die Inklusion in den Bereichen Kultur/Medien und Sport, finden die Befragten.

Inklusion an Regelschulen wird von zwei Dritteln als sinnvoll erachtet (67 Prozent). Befragte, die sie als nicht sinnvoll erachten, nennen mehrheitlich (56 Prozent) als Grund, dass die Bedingungen für gemeinsames Lernen an den Schulen nicht ausreichen (Betreuung, Barrierefreiheit, ...). Ein Drittel (32 Prozent) findet Inklusion an der Schule nicht sinnvoll, weil sie prinzipiell schwierig sei - auch unter guten Bedingungen.

Damit gemeinsames Lernen an Regelschulen besser gelingt, braucht es nach Meinung der Befragten vor allem mehr Betreuer in den Klassen (32 Prozent), aber auch mehr Kompetenz von Lehrkräften und Schulen (19 Prozent).

Die Inklusion am freien Arbeitsmarkt hält eine überwiegende Mehrheit von 92 Prozent der Befragten für eine sinnvolle Maßnahme. Jeder Fünfte spricht sich allerdings für Verbesserungen bei barrierefreien Arbeitsplätzen aus (20 Prozent), für etwa jeden Sechsten müssten vor allem mehr Unterstützungsdienste (17 Prozent) und Schulungen für Mitarbeitende und Führungskräfte her (15 Prozent), damit Inklusion am Arbeitsplatz besser funktioniert.

Von den Teilnehmenden mit Behinderung gibt rund ein Drittel an, im Alltag oft auf ihre Behinderung reduziert zu werden (34 Prozent). Mehr als die Hälfte von ihnen (51 Prozent) sagt, dass ihre Fähigkeiten von anderen unterschätzt werden. Drei von zehn äußern zudem, oft mit weniger Respekt behandelt zu werden.

Menschen ohne Behinderung überschätzen oft, wie sehr Barrieren Menschen mit Behinderung einschränken. So halten beide Gruppen Stufen und Treppen für das größte Alltagshindernis. Unter den Menschen ohne Behinderung geben es jedoch zwei Drittel an (67 Prozent), unter den Menschen mit Behinderung nur 42 Prozent. An zweiter Stelle kommen für Menschen mit Behinderung "schwierige Formulare", Menschen ohne Behinderung nennen diesen Punkt an vierter Stelle.

Welche Vorteile hat die Inklusion für die gesamte Gesellschaft? Hier liegen eine tolerantere Gesellschaft (75 Prozent) und ein stärkeres Gefühl der Zusammengehörigkeit (70 Prozent) weit vorne. Weniger Barrieren für alle und die Förderung der Persönlichkeitsentwicklung in der Schule kommen mit ca. 45 Prozent auf den Plätzen drei und vier.

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Mit #NDRfragt baut der NDR eine Community von Norddeutschen auf, die regelmäßig zu relevanten Themen per Online-Umfrage befragt wird. Mittlerweile sind 36.000 Norddeutsche Mitglied der #NDRfragt-Gemeinschaft. Über die Ergebnisse der Umfragen berichtet der NDR in seinen Programmen.

Für die Umfrage-Gemeinschaft #NDRfragt können sich Interessierte fortlaufend unter NDR.de/NDRfragt anmelden. Registrierte erhalten regelmäßig per E-Mail-Einladungen zu neuen Umfragen. Für Befragungen registrieren können sich alle, die mindestens 16 Jahre alt sind und in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg oder Bremen wohnen.

Alle Ergebnisse der Umfrage, sowie weitere Inhalte und Einordnungen zum Thema finden Sie auf https://www.ndr.de/ndrfragt

Pressekontakt:

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Iris Bents
Mail: i.bents@ndr.de
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