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"ARD Crime Time: Mörderisches Duo?": Wird im Fall Maike Thiel ein neu gefundener Beweis den verurteilten Ex-Freund und dessen Mutter entlasten?

Hamburg (ots)

"ARD Crime Time: Mörderisches Duo? Eine Schwangere verschwindet spurlos": Als Dreiteiler ab Mittwoch, 29. Mai, in der ARD Mediathek; als 90-Minüter am Mittwoch, 29. Mai, um 22.30 Uhr im NDR Fernsehen.

Im Sommer 1997 verschwindet die hochschwangere Maike Thiel aus dem brandenburgischen Leegebruch spurlos. Alle Suchaktionen der verzweifelten Eltern und der Polizei nach der 17-Jährigen verlaufen erfolglos. Erst 15 Jahre nach Maikes Verschwinden werden ihr Ex-Freund und dessen Mutter verhaftet. Beide behaupten, nichts mit dem Fall zu tun zu haben. Obwohl es keine Leiche, keinen Tatort und keine Geständnisse gibt, werden sie in einem Indizienprozess zu lebenslangen Haftstrafen wegen Mordes und Anstiftung zum Mord verurteilt. Ihre heutigen Anwälte glauben, dass dieses Urteil so nie hätte gefällt werden dürfen. Fast drei Jahrzehnte nach dem Verschwinden der jungen Frau kommt durch neue Gutachten und einen Wiederaufnahmeantrag erneut Bewegung in den Fall.

Die dreiteilige "ARD Crime Time"-Serie "Mörderisches Duo? Eine Schwangere verschwindet spurlos" beleuchtet die Geschehnisse und mögliche Widersprüche: Wie verlässlich sind Zeugenaussagen nach so langer Zeit? Welche Rolle spielt der Umstand, dass es bis heute keine Leiche, keinen Tatort und nur Indizien gibt? Die Serie von NDR und SWR ist ab Mittwoch, 29. Mai, in der ARD Mediathek zu sehen. Eine 90-minütige TV-Fassung läuft am Mittwoch, 29. Mai, um 22.30 Uhr im NDR Fernsehen.

Nach einem Vorsorgetermin im Krankenhaus in Hennigsdorf verliert sich 1997 die Spur der schwangeren Maike Thiel. Immer wieder wenden sich die verzweifelten Eltern an die Öffentlichkeit, aber kein Hinweis führt zu ihrer Tochter. Schnell geraten der Ex-Freund Michael Schwenke und seine Mutter ins Visier der Ermittler. Er soll der Vater von Maikes ungeborenem Kind gewesen sein und sie ermordet haben, damit er keinen Unterhalt zahlen muss. Seine Mutter Christine Schwenke wird verdächtigt, die Tat geplant zu haben. Beide bestreiten die Vorwürfe. Aus Mangel an Beweisen werden die Ermittlungen gegen sie im Jahr 2000 vorläufig eingestellt.

Erst zwölf Jahre später bricht eine Zeugin ihr Schweigen: Sie behauptet, Michael Schwenke hätte ihr gegenüber den Mord an Maike gestanden. Als eine weitere Zeugin eine ähnliche Aussage macht, werden Mutter und Sohn verhaftet und wegen Mordes und Anstiftung zum Mord angeklagt. Ohne den Fund einer Leiche werden beide im Jahr 2014 in einem Indizienprozess vor dem Landgericht Neuruppin zu lebenslangen Freiheitsstrafen verurteilt.

Ihre heutigen Anwälte glauben, dass dieses Urteil so nie hätte gefällt werden dürfen. Denn ein Gutachten zieht eines der Indizien in Zweifel: Hat es die von den Belastungszeuginnen beschriebene Narbe am Unterarm von Michael Schwenke womöglich nie gegeben? Weil sie überzeugt sind, einen neuen Beweis gefunden zu haben und Mutter und Sohn ihres Erachtens deshalb freizusprechen sind, reichen die Anwälte 2023 den Antrag für ein Wiederaufnahmeverfahren ein. Ermittelnde und Prozessbeobachter hingegen sind weiterhin von der Schuld der Verurteilten überzeugt.

Die Autor*innen der "ARD Crime Time: Mörderisches Duo? Eine Schwangere verschwindet spurlos" sprachen u. a. mit dem damaligen Staatsanwalt Philip Schumacher, dem ehemaligen Richter Gert Wegner, den Strafverteidigern Gerhard Strate und Lawrence Desnizza, den beiden Verurteilten Michael und Christine Schwenke, mit dem Kriminaltechniker und Forensiker Prof. Wolfgang Spyra von der BTU Cottbus sowie mit der Mutter der besten Freundin der verschwundenen Maike Thiel.

"ARD Crime Time: Mörderisches Duo? Eine Schwangere verschwindet spurlos" ist eine Serie von Raphaela Golling und Stephan Rebelein. Produziert wurde sie von Bewegte Zeiten im Auftrag von NDR und SWR.

Die drei Teile von "ARD Crime Time: Mörderisches Duo? Eine Schwangere verschwindet spurlos" stehen in den Vorführräumen des Ersten und des NDR. Fotos sind in der ARD-Fotodatenbank www.ARD-Foto.de abrufbar.

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