Die Erinnerung schwebt noch über der Stadt: Hans Koschnick bei tagesschau.de zur Situation in Mostar
Hamburg (ots)
Rund elf Jahre nach ihrer Zerstörung im Bosnien-Krieg wird die Brücke von Mostar nach langwierigen Reparaturarbeiten wieder eingeweiht. Auch der frühere EU-Administrator für die Stadt, Hans Koschnick, ist unter den zahlreichen internationalen Gästen. Im Interview mit tagesschau.de sagte Koschnick, die Brücken-Einweihung sei als Chance zu verstehen, dass sich Kroaten und Bosniaken wieder um ein Kulturdenkmal gruppieren könnten, das die Stadt sehr geprägt habe. Nach wie vor gebe es Spannungen zwischen den Führungskräften der Stadt. Jede Seite kämpfe um ihren Besitzstand. Auf dieser Ebene könne noch nicht davon gesprochen werden, dass alles vergessen sei. Ganz im Gegenteil die Erinnerung schwebt noch sehr über dieser Stadt, so Koschnick. Das große Leid von Bosnien-Herzegowina sei, dass die Politiker kein gemeinsames Staatsverständnis hätten, sondern immer nur Verständnis für den Teil der Bevölkerung, für den sie sich verantwortlich fühlten. Die Beziehungen der Menschen untereinander hätten sich seit Kriegsende jedoch erheblich verändert, so Koschnick. Die Bevölkerung von Mostar versuche, miteinander zu arbeiten und Geschäfte zu machen. Das ist noch nicht ausreichend in meinen Augen, aber es ist eine völlig andere Situation als damals. Ausdrücklich lobte Koschnick die Arbeit des Hohen Internationalen Vertreters für Bosnien, Paddy Ashdown. Sein Vorstoß, die Stadtverwaltung von Mostar zu vereinen, sei hervorragend und richtig. Das, was im Vertrag von Dayton entschieden wurde, werde jetzt endlich ausgeformt zu einer gemeinsamen Stadt mit gemeinsamer Verantwortung. Das komplette Interview lesen Sie auf www.tagesschau.de. Rückfragen bitte an tagesschau.de, Tel. 040/4156-6250. 23. Juli 2004 / RC
ots-Originaltext: NDR Norddeutscher Rundfunk
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