Digitales Antennenfernsehen in Hamburg und Schleswig-Holstein gestartet
Hamburg (ots)
Nach dem erfolgreichen Start des digitalen Antennenfernsehens (DVB- T) in den Regionen Hannover/Braunschweig und Bremen/Unterweser haben am Montag, 8. November, in Norddeutschland auch Hamburg/Lübeck und Kiel den entscheidenden Schritt ins digitale TV-Zeitalter getan. Der Norden nimmt damit nach Berlin und gemeinsam mit Nordrhein-Westfalen eine Vorreiterrolle bei der Einführung dieser neuen Fernsehtechnologie ein.
Der Stellvertretende NDR Intendant und Produktionsdirektor Joachim Lampe: Als NDR Produktionsdirektor freut es mich, dass die bei uns im Norden vorangetriebene Technologie nun in weiten Teilen des Sendegebiets Einzug halten wird. DVB-T entwickelt sich seit der Einführung in Berlin/Brandenburg zu einer echten Erfolgsgeschichte: Rund eine halbe Million Empfangsgeräte sind bereits im Norden verkauft.
Die neue Technik stärkt besonders die regionale Berichterstattung, eine der wesentlichen Aufgaben des NDR. Jedes der vier Landesprogramme erreicht am Vorabend ein großes Publikum. Bislang konnte nur ein Regionalprogramm für das jeweilige Bundesland empfangen werden. Mit DVB-T wird es künftig zum Beispiel möglich sein, neben dem NDR Fernsehen mit dem Hamburg Journal auch die anderen drei regionalen Programmangebote Hallo Niedersachsen, Schleswig-Holstein Magazin und Nordmagazin zu empfangen.
Joachim Lampe: Mit dieser Technik werden neue Nutzergruppen angesprochen, für die die Terrestrik bisher nicht in Frage kam diejenigen, denen das Angebot bisher einfach zu klein war, die Jüngeren oder die Mobilen. Mit der Einführung von DVB-T beweist die ARD, als eine Arbeitsgemeinschaft rechtlich vollkommen autonomer Landesrundfunkanstalten, dass sie trotz ihrer föderalen Struktur sehr wohl in der Lage ist, ein zukunftsweisendes System auch über Landesgrenzen hinweg bundesweit einzuführen. Bei DVB-T vollzieht sich die Umstellung ins Digitalzeitalter völlig diskriminierungsfrei für alle Anbieter, auch für unsere kommerziellen Konkurrenten. Dies sollte Vorbild sein, nicht zuletzt auch für das Kabel.
Das Programmangebot von ARD und NDR umfasst in den Regionen Hamburg/Lübeck und Kiel insgesamt acht Programme, darunter auch arte, Phoenix, 3sat und der Kinderkanal sowie das digitale Angebot EinsExtra, die bislang terrestrisch nicht empfangen werden konnten. Insgesamt lassen sich bis zu 24 Programme (darunter ein MHP- Datendienst) digital empfangen. Einzige Voraussetzung dafür ist ein DVB-T-Empfangsgerät, das mittlerweile schon für unter 100 Euro im Fachhandel erhältlich ist.
Durch die Modernisierung der terrestrischen Programmverbreitung ist es möglich geworden, die Antenne als dritten Übertragungsweg neben Kabel und Satellit zu erhalten. Dies macht den öffentlich- rechtlichen Rundfunk unabhängiger von Kabelnetz- und Satellitenbetreibern.
8. November 2004/RP
ots-Originaltext: NDR Norddeutscher Rundfunk
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