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„ARD-Plusminus“ exklusiv: Tiermehl-Fund in deutschem Kraftfutter - EU-Behörden blockieren Auslieferung

Hamburg (ots)

Nie wieder Tiermehl im Trog, das war das
Versprechen in der BSE- Krise. Denn: Schon kleinste Mengen Tiermehl
können BSE übertragen. Das ARD Wirtschaftsmagazin „Plusminus“ hat
jetzt herausgefunden, dass inzwischen doch wieder Knochensplitter im
Tierfutter landen (Sendung: Dienstag, 30. November, 21.55 Uhr im
Ersten). Am 23. November 2004 blockierten die zuständigen Behörden in
Irland 1.645 Tonnen Futtermittel aus Zuckerrüben – bei Proben war
darin Tierknochenmehl gefunden worden. Das Futter kam aus
Deutschland, von der Südzucker in Mannheim. Das EU-Frühwarnsystem für
Futtermittel wurde ausgelöst, bundesweit Futter aus Zuckerrüben
kontrolliert. Mehrere Proben waren positiv, auch diese Futtermittel
dürfen nicht ausgeliefert werden. Das Tierfutter aus
Melasse-Schnitzeln ist ein Abfallprodukt der Zuckerproduktion aus
Rüben. Das hochwertige Kraftfutter wird häufig in der Bullenmast
eingesetzt, aber auch bei anderen Wiederkäuern – also gerade bei den
am meisten BSE-gefährdeten Tieren. Die Verfütterung von Tiermehl ist
in der EU nach wie vor verboten, es gilt eine Nulltoleranz-Grenze.
Unklar ist, wie das Tiermehl ins Futter gelangen konnte. Nach
„Plusminus“-Recherchen ist eine Möglichkeit die weit verbreitete
Düngung von Zuckerrüben mit Tiermehl. Reste könnten an den Rüben
anhaften und so mit in die Verarbeitung gelangen. Das
Verbraucherschutz-Ministerium prüft den Zusammenhang derzeit. Darüber
hinaus besteht weiterhin der Verdacht, dass auch reines Tiermehl
wieder von deutschen Mästern verfüttert wird - absichtlich.
„Plusminus“ fand heraus: Es ist kein Problem, Tiermehl zu kaufen, und
die von der NDR Redaktion besuchten Händler leugneten die Gefahr, die
in der Verfütterung liegt. Die Kontrollen sind lückenhaft – wer
Tiermehl als Dünger kauft, kann es in Deutschland verbotswidrig
verfüttern, ohne entdeckt zu werden.
Rückfragen an: NDR Wirtschaftsredaktion Fernsehen, Tel. 040/4156-
4818 oder 040/4156-4825, Sinje Matzner.
30. November 2004 / IB
ots-Originaltext: NDR Norddeutscher Rundfunk
Digitale Pressemappe: 
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=6561

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