NDR Umfrage in Schleswig-Holstein: Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Rot-Grün und Schwarz-Gelb
Hamburg (ots)
Wenn am kommenden Sonntag in Schleswig-Holstein die Landtagswahl anstünde, wäre der Ausgang offen. Zweieinhalb Monate vor dem Wahltermin erhielte weder die amtierende rot-grüne Koalition noch ein bürgerliches Bündnis aus CDU und FDP die Mehrheit. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage von Infratest dimap im Auftrag des Norddeutschen Rundfunks. Die CDU kommt demnach auf 39 Prozent der Stimmen und könnte im Vergleich zur vergangenen Landtagswahl um 3,8 Prozentpunkte zulegen. Verluste hingegen für die SPD: Die Regierungspartei würde zurzeit 38 Prozent erreichen - 5,1 Prozent weniger als im Jahr 2000, aber sieben Prozentpunkte mehr als bei einer Umfragewelle im August diesen Jahres. Die Grünen lägen bei acht Prozent, die FDP bei sieben. Der Südschleswigsche Wählerverband (SSW), für den die Fünf-Prozent-Hürde zur Landtagswahl außer Kraft gesetzt ist, käme auf drei Prozent. Er wäre damit aufgrund der Pattsituation des rot-grünen und des bürgerlichen Lagers das Zünglein an der Waage.
Zum Jahreswechsel sind nur drei von zehn Wählern (30 Prozent) davon überzeugt, dass eine Regierung unter Federführung der CDU die bestehenden Probleme besser lösen könnte als Rot-Grün. Trotz der geringen inhaltlichen Erwartungen an einen Politikwechsel wünschen sich 44 Prozent der Befragten eine Koalition aus CDU und FDP, 40 Prozent favorisieren das derzeitige Regierungsmodell Rot-Grün. Insgesamt betrachten die Schleswig-Holsteiner die Arbeit der politisch Verantwortlichen skeptisch. Etwas mehr als jeder Zweite (52 Prozent) äußert sich zur Arbeit der Landesregierung weniger (40 Prozent) oder gar nicht zufrieden (12 Prozent).
Im direkten Vergleich der Kandidaten für das Amt des Regierungschefs liegt Ministerpräsidentin Heide Simonis von der SPD weiter klar vor ihrem CDU-Herausforderer Peter-Harry Carstensen. Mit 59 Prozent würden sich die Schleswig-Holsteiner mehrheitlich für Ministerpräsidentin Heide Simonis entscheiden. 31 Prozent würden ihre Stimme dem CDU-Herausforderer Peter-Harry Carstensen geben. Dabei profitiert die SPD in der aktuellen Stimmung laut der Umfrage von der Bekanntheit und Popularität ihrer Spitzenkandidatin. Heide Simonis ist faktisch jedem in Schleswig-Holstein ein Begriff , Peter- Harry Carstensen kennen nur 78 Prozent der Befragten.
Angesichts der schleppenden Konjunkturentwicklung bleibt die Arbeitslosigkeit das Problem, für das die Bürger am ehesten eine Lösung einfordern auch in Schleswig-Holstein. Im Norden betrachten 67 Prozent die Arbeitslosigkeit als aktuell größte Herausforderung für die Politik, gefolgt von Bildung (28 Prozent), der Wirtschaftslage (13 Prozent), der Verschuldung (8 Prozent) und den Problemen in der Infrastruktur (5 Prozent).
Für die Umfrage wurden im Zeitraum vom 8. bis 13. Dezember 2004 insgesamt 1000 wahlberechtigte Schleswig-Holsteiner befragt. Die statistische Fehlerquote liegt laut Infratest dimap zwischen 1,4 und 3,1 Prozent.
Hinweis an die Redaktionen: Alle Ergebnisse der Umfrage sind bei Nennung der Quelle: infratest dimap im Auftrag des NDR zur Veröffentlichung freigegeben und im Internet unter www.ndr.de/wahl abrufbar.
15. Dezember 2004
ots-Originaltext: NDR Norddeutscher Rundfunk
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