ai-Menschenrechtspreis für NDR/ARTE-Produktion Die Stadt der toten Töchter
Hamburg (ots)
Die NDR/ARTE-Produktion Die Stadt der toten Töchter wird mit dem Marler Fernsehpreis für Menschenrechte 2005 der Menschenrechtsorganisation amnesty international (ai) ausgezeichnet. Der Preis wird am 21. Mai zum dritten Mal in Marl vergeben und ehrt Beiträge, die sich in besonderer Weise mit dem Thema Menschenrechte befasst haben. Die ARTE-Redaktion des NDR erhält den Preis in der Kategorie Dokumentation Ausland. Redakteurin der Produktion ist Ulrike Dotzer.
Aus der Begründung der Jury: Wir vergeben den Preis an einen Filmbeitrag, der die Verhältnisse in der nordmexikanischen Grenzstadt Ciudad Juarez aufhellt, in der seit vielen Jahren 370 Mädchen und junge Frauen verschwanden und ermordet wurden, ohne dass Polizei und Staatsanwaltschaft einen Anlass sahen, nach den Tätern zu suchen. Der Film trug sicher mit dazu bei, dass ai in der Frauenkampagne große Unterstützung durch die Bevölkerung in Deutschland erhielt.
Die Autoren Jutta Pinzler und Matthias Franck zeichnen das Porträt einer Stadt, in der das menschliche Leben offenbar keinen Wert, geschweige denn Schutz genießt zumal, wenn es weiblich ist. Sie haben mit Betroffenen, aber auch mit Vertretern von Behörden und Regierung gesprochen. Sie zeigen eine Stadt in der Dritten Welt, in der die sozialen Strukturen zerstört sind und in der Rechtlosigkeit und Unmoral herrschen.
29. April 2005/RP
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