Giovanni di Lorenzo auf NDR Info: Vorbehalte gegen die Elefantenhochzeit von Springer und ProSiebenSat.1 Achtung: Zitate frei bei Nennung NDR Info
Hamburg (ots)
Wir befinden uns immer noch im Aufbruch. Mit diesen Worten kündigt Giovanni di Lorenzo im Radioprogramm NDR Info weitere Neuerungen bei der ZEIT an. Wir werden sehr bald eine Seite im Politikteil einführen, die dort für mehr Abwechslung sorgen soll, so der Chefredakteur, der nach einem Jahr als Chefredakteur der ZEIT bei einem Interview auf NDR Info am Freitag, 19. August, Bilanz zieht. Unter anderem werde daran gedacht, etwa das Foto der Woche einer kunstgeschichtlichen Betrachtungsweise zu unterziehen.
Di Lorenzo hat die Auflage der ZEIT kontinuierlich steigern können, im vergangenen Quartal wurde eine Auflage von 483.000 gemeldet. Wann die Marke von 500.000 geknackt wird, darauf möchte sich der Journalist nicht festnageln lassen: Vor dieser Festlegung schrecke ich zurück wie jeder Politiker, der gefragt wird, wann er die Zahl der Arbeitslosen halbiert, so di Lorenzo. Sein Ziel sei es, die Leserschaft zu verjüngen und auch vermehrt Frauen vom Kauf des Blattes zu überzeugen.
Große Bedenken äußerte di Lorenzo gegen die bevorstehende Übernahme der ProSiebenSat.1-Gruppe durch Axel Springer: Als der Holtzbrinck- Verlag zusätzlich zum Tagesspiegel auch die Berliner Zeitung kaufen wollte, habe es über Monate eine medienpolitische Diskussion gegeben, die sich gewaschen hatte, so di Lorenzo auf NDR Info. Jetzt komme es zu einer regelrechten Elefantenhochzeit und es würden nur wenige Fragen gestellt. Und die Politik schweigt ganz. Da sehe ich ein eklatantes Missverhältnis. Man müsse zum Beispiel die Frage stellen können: Haben Menschen, die sich mit einem Medium dieser künftigen Gruppe anlegen, noch eine Chance, Gehör zu finden oder müssen sie die Rache der gesamten Gruppe fürchten?
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16. August 2005/RC
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