NDR weist Vorwurf des Linux-Verbands zurück
Hamburg (ots)
NDR Sprecher Martin Gartzke hat den Vorwurf des Linux-Verbands zurückgewiesen, die ARD mache in ihren Grafiken zur Wahlberichterstattung Schleichwerbung für das Unternehmen Microsoft. Gartzke: Die Wahlforscher von infratest dimap haben mit Zustimmung der ARD die Möglichkeit, mit einem technischen Dienstleister zusammenzuarbeiten und diesen mit in die Quellenangabe aufzunehmen. Das Landgericht Hamburg hat diese Praxis ausdrücklich für zulässig erklärt und festgestellt, dass eindeutig keine Schleichwerbung vorliegt.
Im Urteil des LG Hamburg vom 13. November 2002 (Az 315 O 549/02) heißt es u.a.: Bei der Erstellung von Hochrechnungen spielt die Genauigkeit und die Geschwindigkeit, mit der Ergebnisse ermittelt werden können, eine entscheidende Rolle. Zu deren Ermittlung sind aufwendige Computerprogramme und Datennetzwerke erforderlich. Wenn diese von einem bestimmten Unternehmen gestellt werden, so hat der Hinweis auf das Unternehmen einen durchaus informativen Wert und lässt sich daher als Quellenangabe rechtfertigen. Dies ist vergleichbar mit dem Hinweis auf die Quelle von Zeitmessungen oder einen Ergebnisdienst bei Sportübertragungen.
Gartzke: Vor dem Hintergrund dieses eindeutigen Urteils sieht der NDR der Prüfung rechtlicher Schritte durch den Linux-Verband gelassen entgegen. Die Praxis, technische Dienstleister in die Quellenangabe aufzunehmen, sei im Übrigen nicht neu. So wurde bei der Wahlberichterstattung 1997 bis 2001 auf die Firma NEC Siemens verwiesen.
Der NDR hat in der ARD die Federführung für den Wahlberichterstattungsvertrag mit infratest dimap. Die redaktionelle Federführung dafür liegt beim WDR.
9. September 2005/MG
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