Eine Kaiserin für Japan - Prinzessin Aiko erobert den Tenno-Thron: Film von Rolf Seelmann-Eggebert Sendetermin: Mittwoch, 26. Oktober, 21.45 Uhr, Das Erste
Hamburg (ots)
Japan ist stolz auf seine Jahrtausende alte Geschichte und Monarchie, die bis ins Jahr 660 vor Christi Geburt zurückgeht. Doch jetzt fürchten Traditionalisten um die älteste Monarchie der Welt: Kronprinz Naruhito und Prinzessin Masako haben keinen Sohn, der die Thronfolge antreten könnte. Tochter Aiko, geboren 2001, ist ihr einziges Kind. Darf sie - als 127. Tenno - einmal Kaiserin von Japan werden? Diese Frage entzweit Japan. Prinzessin Masako wäre an dem Druck, einen Sohn zu gebären, fast zerbrochen. Kronprinz Naruhito hat sich öffentlich zu seiner Frau bekannt, was konservativen Japanern fast skandalös erschien. Und die Entscheidung, ob Japan den europäischen Weg der Thronfolge geht oder seiner Tradition treu bleibt, eilt. Die Erziehung der kleinen Prinzessin Aiko zu Japans künftiger Kaiserin müsste bald beginnen.
Rolf Seelmann-Eggebert, Adelsexperte der ARD, hat für seinen Film Eine Kaiserin für Japan (Mittwoch, 26. Oktober, 21.45 Uhr, Das Erste) in Tokio mit Reformern und Konservativen gesprochen: Die Traditionalisten überlegen, notfalls einen weit entfernten Verwandten des Kaiserhauses zum Thronfolger zu ernennen. Die Reformer halten eine Kaiserin für durchaus möglich vereinbar auch mit den strengen Ritualen des Shintuismus.
Japans Bevölkerung hat schon entschieden. Mehr als 80 Prozent möchten Prinzessin Aiko auf dem Thron sehen. Ministerpräsident Koizumi hat eine Kommission eingesetzt, die noch in diesem Jahr empfehlen soll, wie verfahren werden könnte, und ihr Vorsitzender hat von Anfang an klar gemacht, dass man sich die Meinung der Bevölkerungsmehrheit zu eigen machen wolle. Gute Chancen also für eine Kaiserin Aiko.
Rolf Seelmann-Eggebert - Kurzbiografie
Rolf Seelmann-Eggebert, 1937 in Berlin geboren, ist Journalist aus Leidenschaft. Nach dem Studium der Soziologie berichtete er acht Jahre lang als ARD-Auslandskorrespondent für Hörfunk und Fernsehen aus Afrika. Später hatte er die gleiche Funktion in London. Ereignisse wie Trooping the Colour, die Last Night of the Proms und das Edinburgh Tattoo überträgt er bis heute aus Großbritannien.
Von 1982 bis 1989 war Rolf Seelmann-Eggebert NDR Fernseh- Programmdirektor. Anschließend hatte er die Position des Chefkorrespondenten inne. Einem großen Publikum bekannt geworden ist er durch seine Dokumentationen und Live-Sendungen über Europas Königshäuser, für die er mit der Goldenen Kamera und mit dem Bambi ausgezeichnet worden ist. Dies ist nicht zuletzt seiner kompetenten und seriösen Berichterstattung zu verdanken, die ihm den Zugang zu allen Königshäusern und Adelsfamilien ermöglicht hat.
Die Serie der Filme über Königshäuser begann 1985 mit dem Vierteiler Royalty, der das britische Königshaus im Jahreslauf begleitet hat. Nach dem überwältigenden Erfolg dieser Reihe folgten Dokumentationen über alle europäischen Königshäuser sowie über die zukünftigen Thronfolger. Zu Interviews standen u. a. der Herzog von Edinburgh, Prinz Charles und Prinzessin Anne, König Baudouin, Königin Beatrix, Königin Silvia, König Harald, König Juan Carlos und Königin Sofia zu Verfügung. Neben den Königshäusern Europas hat Rolf Seelmann-Eggebert auch das japanische Kaiserhaus, das thailändische Königshaus und die Herrscherfamilie von Dubai porträtiert.
Auch nach seiner Pensionierung 2002 ist Rolf Seelmann-Eggebert seinen Themen treu geblieben, jetzt als freier Mitarbeiter der Seelmannfilm, die Sohn Florian managt.
Der Bundespräsident hat Rolf Seelmann-Eggebert mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet, Queen Elizabeth II. mit dem Orden Commander of the British Empire. Rolf Seelmann-Eggebert ist Vorstandsmitglied von UNICEF Deutschland, Mitglied des Beirats Entwicklungspolitik des Hamburger Senats und einer der Kuratoren der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung.
In den Achtzigerjahren motivierte er unter dem Stichwort One World erfolgreich Rundfunk- und Fernsehanstalten in aller Welt für Programminitiativen zu Gunsten der Länder Afrikas, Asiens und Südamerikas.
Fotos in Druckqualität gibt es unter www.ard-foto.de, Passwort erhältlich über die NDR Fotoredaktion (Tel.: 040/ 4156-2305). 25. Oktober 2005 / IB
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