NDR zu Stasi-Vorwürfen gegen Hagen Boßdorf
Hamburg (ots)
NDR Sprecher Martin Gartzke zur Personalie Hagen Boßdorf:
"Der NDR hat sich immer offensiv mit der Aufarbeitung der Stasi-Vergangenheit beschäftigt, allerdings nie mit dem Ziel pauschaler Verurteilung, sondern immer in dem Bemühen um differenzierte Abwägung. So ist der NDR erfolgreich bei der Einstellung von Mitarbeitern beim Aufbau des Landesfunkhauses Mecklenburg-Vorpommern und auch jetzt im Hinblick auf Hagen Boßdorf verfahren.
Aus den Unterlagen, die die Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen (BStU) dem NDR bislang vorgelegt hat, ergibt sich kein Sachverhalt, der hier nicht bereits zum Zeitpunkt der Einstellung von Hagen Boßdorf als ARD-Sportkoordinator im Jahr 2002 bekannt war. Boßdorf hatte damals schon sowohl über seinen Wehrdienst beim Wachregiment Wachregiment 'Feliks Dzierzynski' als auch über Treffen mit Mitarbeitern der Stasi berichtet, in denen es u. a. um seine Begegnungen mit Göttinger Studenten ging. Hierüber wurden von der Stasi maschinenschriftliche Protokolle (Treffberichte) angefertigt, die die BStU dem NDR auszugsweise übermittelt hat.
Mit Blick auf diese Informationen kam die BStU in ihrem Schreiben an den NDR vom 26. Oktober 2005 zu folgender zusammenfassender Bewertung: 'Da die zum IM-Vorgang 'Florian Werfer' angelegten Akten zur Zeit nicht auffindbar sind, kann nicht gesagt werden, in welchem Umfang und mit welcher Intensität Herr Boßdorf - über den Dienst beim Wachregiment 'Feliks Dzierzynski' sowie hinsichtlich der voran genannten Hinweise aus anderen Unterlagen hinausgehend - für den Staatssicherheitsdienst der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik tätig war.'"
6. Dezember 2005/MG
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