Boßdorf: NDR zur Berichterstattung der SZ
Hamburg (ots)
NDR Sprecher Martin Gartzke zu einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" vom 8. Dezember 2005 in Sachen Hagen Boßdorf:
"NDR Justiziar Dr. Werner Hahn war im Vorfeld der Berufung von Hagen Boßdorf zum Sportchef des Senders vom Intendanten um ein Votum zur Frage gebeten worden, ob sich durch die Mitteilung der Birthler-Behörde vom 26. Oktober neue rechtlich relevante Gesichtspunkte ergeben hätten, die einer Einstellung beim NDR entgegenstünden. Hahn teilte der Intendanz mit, dass der NDR rechtlich - vorbehaltlich der Zustimmung durch den Verwaltungsrat - frei sei, einen Arbeitsvertrag mit Hagen Boßdorf zu schließen. Insoweit hätten sich durch die Mitteilung der Birthler-Behörde keine neuen Gesichtspunkte ergeben.
Die Frage der Einstellung von Hagen Boßdorf beim NDR sei vielmehr eine solche, die im Ermessen des Arbeitgebers liege. Lege man die Maßstäbe zugrunde, die Anfang und Mitte der 90er-Jahre bei der Einstellungspraxis im Landesfunkhauses Mecklenburg-Vorpommern galten, so wäre Hagen Boßdorf seinerzeit nicht eingestellt worden. Über diesen Hinweis hat der Intendant Verwaltungsräte in Gesprächen vor der Sitzung unterrichtet.
Für den Einstellungsvorschlag des Intendanten zur Verwaltungsratssitzung am 28. Oktober waren folgende Gesichtspunkte ausschlaggebend: Eine Tätigkeit als IM konnte Hagen Boßdorf nach damaliger Aktenlage nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden, ebenso wenig fanden sich Hinweise darauf, dass er irgendjemanden geschädigt hätte. Hagen Boßdorf war zum Zeitpunkt seiner Kontakte zur Stasi jung. Seine fachliche Eignung hat er in 13 Jahren erfolgreicher Tätigkeit in verschiedenen Funktionen innerhalb der ARD unter Beweis gestellt."
8. Dezember 2005
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