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Museum Wiesbaden

Ein starkes Paar
Museum Wiesbaden erhält neues Karl Schmidt-Rottluff-Gemälde

Wiesbaden (ots)

Das Museum Wiesbaden erhielt aufgrund seiner intensiv betriebenen Provenienzforschung, die gefördert wurde durch den Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie die Stiftung Preußischer Kulturbesitz, im April 2012 von den Erben der Sammlung Robert Graetz ein Selbstbildnis des Brücke-Künstlers Karl Schmidt-Rottluff als neue Dauerleihgabe. Im neu eingerichteten Saal der Kunstsammlung mit Werken von Otto Mueller, Ernst Ludwig Kirchner, Emil Nolde und Erich Heckel nimmt die 1920 entstandene Arbeit als bedeutendes Werk der Zwischenkriegsjahre einen herausragenden Platz ein.

Robert Graetz (1878 - 1945) gehörte als mittelständischer Textilfabrikant zum aufstrebenden jüdischen Bürgertum Berlins, das sich durch aktives Mäzenatentum im Bereich der bildenden Künste hervortat. Seit 1933 sah sich Robert Graetz massiven antisemitischen Angriffen ausgesetzt und musste einen Großteil seines Besitzes zwangsversteigern.

Graetz trat zwischen 1928 und 1933 mehrfach als Leihgeber für die Berliner Nationalgalerie in Erscheinung. So auch mit dem hier ausgestellten "Selbstporträt" (1920) von Karl Schmidt-Rottluff. Das Bildnis befand sich bis 1938 in der Sammlung Graetz. Erst im Jahre 1953 tauchte es wieder auf, durch den Verkauf einer Galerie an das Land Berlin. Seither befand es sich als Leihgabe in der Galerie des 20. Jahrhunderts, der heutigen Berliner Neuen Nationalgalerie. Nach jahrelangen Restitutionsverhandlungen gab das Land Berlin auf Empfehlung der Beratenden Kommission für die Rückgabe NS-verfolgungsbedingt entzogener Kulturgüter das Gemälde im März 2012 an den Erben zurück.

Die Erben, die heute in Argentinien beheimatet sind, entschieden sich nicht zufällig für das Museum Wiesbaden als neue Heimat für das Gemälde. Im August 2010 konnte das Museum Wiesbaden nach umfangreichen und aufwendigen Provenienzrecherchen das seit 1937 in der Sammlung des Museums befindliche Pieter de Grebber zugeschriebene Gemälde Doppelbildnis eines jungen Paares an die Erben seiner rechtmäßigen Besitzer restituieren. Durch das internationale Presseecho begleitet wurden auch die Erben von Robert Graetz in Argentinien auf die seit 2009 aktiv betriebene Provenienzforschung am Museum Wiesbaden aufmerksam. In einem Schreiben an das Museum Wiesbaden boten sie daraufhin an, das Selbstbildnis von Karl Schmidt-Rottluff aus der Sammlung ihres Großvaters dem Museum als Dauerleihgabe zur Verfügung zu stellen.

Pressekontakt:

Dr. Roman Zieglgänsberger
roman.zieglgaensberger@museum-wiesbaden.de
Tel. 0611/335-2172

Original-Content von: Museum Wiesbaden, übermittelt durch news aktuell

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