BGA Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen e.V.
BGA: Trotz Exporteinbruch: Kein Grund zur Schwarzmalerei
Berlin (ots)
"Die europäische Schuldenkrise wirft ihre Schatten auf den deutschen Außenhandel. Was sich mit Blick auf die Auftragseingänge angekündigt hatte, bewahrheitet sich nun. Die deutschen Exporte in die EU-Länder und insbesondere in die Eurozone brechen so stark ein, wie zuletzt in der Finanzkrise. Lediglich bei den Ausfuhren in die Staaten außerhalb der EU kann noch ein leichtes Wachstum festgestellt werden. Der Sand im Getriebe der europäischen Wirtschaften führt dabei auch zu einem Rückgang bei den Importen, wie wir ihn ebenfalls das letzte Mal auf dem Höhepunkt der Finanzkrise beobachten mussten. Damit gehen von der Rezession in Südeuropa zunehmend auch belastende Effekte auf die wirtschaftlichen Schwergewichte in Asien und Amerika aus." Dies erklärte Anton F. Börner, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) heute in Berlin anlässlich der aktuellen Außenhandelszahlen.
Demnach wurden im September 2012 Waren im Wert von 91,7 Milliarden Euro exportiert und Waren im Wert von 74,9 Milliarden Euro importiert. Die Ausfuhren sanken damit im Vorjahresvergleich um 3,4 Prozent und die Einfuhren um 3,6 Prozent. Die Außenhandelsbilanz wies damit einen Überschuss von 16,9 Milliarden Euro aus. Die deutschen Exporte in die Eurozone sanken um 9,1 Prozent und betrugen 34,5 Milliarden Euro, während die Einfuhren um 5,7 Prozent auf 32,7 Milliarden Euro sanken.
"Für Schwarzmalerei ist trotz des aktuellen Rückgangs im Außenhandel kein Raum. Die Einbrüche schmerzen, aber sie haben nicht das Niveau aus der Finanzkrise. Auch verzeichnet der Außenhandel für das bisherige Gesamtjahr ein durchaus erfreulich stabiles Wachstum. Es fehlt jedoch derzeit an neuen Impulsen, die das Wachstum beleben können. Vielmehr beobachten wir mit großer Sorge die Zunahmen von protektionistischen Maßnahmen in Osteuropa. Sie sind gerade das Gegenteil von positiven Wachstumsimpulsen und untergraben die Idee des europäischen Binnenmarktes. Das Ende des zehrenden Wahlkampfes in den USA sowie die Entscheidung des Volkskongresses in China haben jedoch das Potential, diese Impulse zu liefern", so Börner abschließend.
29, Berlin, 8. November 2012
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