HD-Camcorder für 200 Euro: Was taugen die Schnäppchen von Billiganbietern?
No-Name-Hersteller gegen großen Marken: "TV Movie multimedia" hat digitale Videokameras für Einsteiger verglichen
Köln (ots)
In der Zeit vor Weihnachten häufen sich bei Discountmärkten, Versandhäusern und TV-Shoppingkanälen wieder verlockende Unterhaltungselektronik-Angebote. Vor allem preiswerte Camcorder stehen vor dem Fest im Fokus. Deshalb hat das Fachmagazin "TV Movie multimedia" für seine neue Ausgabe (12/07, EVT: 21.11.) einen Praxistest durchgeführt: Welche Qualität erhält man für 200 Euro? Für diesen Preis steht beim Elektronik-Fachmarkt der Canon MD 110 als preiswerter Marken-Camcorder im Regal. Zum Vergleich trat der Aiptek AHD 200 an, der für den selben Betrag Videobilder in echter High-Definition-(HD)-Auflösung verspricht. Solche Geräte sind normalerweise kaum unter 1000 Euro zu haben.
Der Vergleich von "TV Movie multimedia" zeigt, dass die HD-Funktion keine Gewähr für hohe Qualität ist. So verfügt der Aiptek ähnlich wie ein einfaches Fotohandy nur über ein digitales Zoom zum Heranholen von Bildausschnitten. Dies bedeutet, dass lediglich die Bildpunkte des Aufnahmechips aufgeblasen werden. Die Folge: Statt zusätzlicher Motivdetails erhält der Nutzer eine sichtbar schlechtere Bildqualität. Das Canon-Modell besitzt dagegen ein 35-faches, optisches Zoom, mit dem Brennweiten zwischen 41 und 1428 Millimeter abgebildet werden können. Beim Aiptek muss man sich mit rund 45 Millimeter begnügen. Außerdem verfügt das Markenmodell über einen Bildstabilisator, um verwackelte Aufnahmen zu vermeiden. Der Aiptek erlaubt nur eine Umschaltung zwischen "Makro" und "unendlich" - ein unverzeihlicher Fehler, denn gerade HD-Aufnahmen benötigen exakte Schärfe, damit sie auf hoch auflösenden Fernsehschirmen gut aussehen.
Auch bei Sucher und Display spart der Aiptek: Der eingebaute 4:3-Bildschirm reduziert die Abbildungsgröße auf weniger als fünf Zentimeter - zu wenig für eine vernünftige HD-Bildkontrolle. Demgegenüber steht das 6,9 Zentimeter große Breitbild des Canon. Ein weiterer Minuspunkt bei dem vermeintlichen HD-Schnäppchen ist die lange Auslöseverzögerung, die es fast unmöglich macht, bewegte Objekte einzufangen.
Insgesamt lässt der Aiptek AHD 200 nach Ansicht der Experten von "TV Movie multimedia" so ziemlich alles vermissen, was für echte Filmaufnahmen notwendig ist, während der Canon MD 110 die Mindestanforderungen an einen Camcorder der Einsteigerklasse erfüllt. High-Definition für 200 Euro ist also eine Mogelpackung - und sorgt unterm Weihnachtsbaum allenfalls kurzzeitig für Freude.
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