BDI Bundesverband der Deutschen Industrie
BDI-Präsident Henkel: Polen könnte "Spanien des Ostens" werden
Berlin (ots)
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"Polen hat als EU-Beitrittskandidat enormes wirtschaftliches Potenzial. Jetzt müssen polnische Regierung und Wirtschaft alle Kräfte bündeln, um schnellstmöglich die Voraussetzungen für den EU-Beitritt zu schaffen", so Hans-Olaf Henkel, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI). Vor der deutsch-polnischen Handelskammer erklärte Henkel, die deutsche Industrie unterstütze den Beitrittswunsch Polens nachhaltig. Die Unternehmen in beiden Ländern profitierten bereits von der außerordentlichen Dynamik des Handels und der Investitionen in der Perspektive der EU-Erweiterung.
Polen trage als größtes Land unter den Beitrittskandidaten besondere Verantwortung für einen erfolgreichen Erweiterungsprozess, erklärte Henkel während seines Aufenthaltes in Warschau am 12. und 13. Juli. Hier trifft er unter anderem mit Staatspräsident Alexander Kwasniewski, Wirtschaftsminister Janusz Steinhoff sowie mit Außenminister Wladyslaw Bartoszewski zusammen. Um das selbstgesteckte Ziel eines möglichst zügigen Beitritts zu erreichen, dürfe die Regierung in ihren Reformanstrengungen nicht nachlassen. Die wirtschaftliche Restrukturierung sowie die Privatisierung zahlreicher Staatsunternehmen müsse noch entschlossener vorangetrieben werden. Eine defensive Politik, die auf Subventionen und Staatseingriffe setzt, führe in die Sackgasse und wäre kein Schritt zur Sicherung der europäischen Zukunft Polens. Nur eine konsequente Politik der Deregulierung und Liberalisierung sichere die Wettbewerbsfähigkeit Polens im erweiterten Binnenmarkt. "Polen hat das Potenzial, zu einem 'Spanien des Ostens' zu werden", bekräftigte der BDI-Präsident.
Die EU müsse ihrerseits die Voraussetzungen dafür schaffen, dass sie auch im erweiterten Kreis nach innen und außen voll handlungsfähig bleibt. Die Erweiterung dürfe nicht durch eine ausufernde Diskussion über die notwendigen institutionellen Reformen der EU verzögert werden. "Die Entdeckung der Langsamkeit sollte weder für die Kandidatenländer noch für die EU ein erstrebenswertes Ziel sein", sagte der BDI-Präsident. Die EU müsse zügig die Voraussetzungen für ihre eigene Erweiterungsfähigkeit schaffen und konsequent am Prinzip der Differenzierung nach Beitrittsreife festhalten. "Es ist nicht einzusehen, dass beispielsweise Ungarn durch Reformdefizite in anderen Beitrittsländern an einem zeitgerechten Beitritt gehindert wird - auch nicht durch mögliche Verzögerungen in Polen," sagte Henkel.
Der Redetext von BDI-Präsident Henkel vor der IHK-Warschau ist in der Presseabteilung unter 030 / 20 28 - 14 50 erhältlich.
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