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BDI Bundesverband der Deutschen Industrie

BDI-Präsident Henkel: Mitbestimmung darf unternehmerisches Handeln nicht lahm legen

Berlin (ots)

Hans-Olaf Henkel, Präsident des Bundesverbandes der
Deutschen Industrie (BDI), unterstützt den Vorstoß von
Wirtschaftsminister Werner Müller, die geplante Novellierung des
Betriebsverfassungsgesetzes noch einmal auf den Prüfstand zu stellen.
"Eine weitere Verschärfung der betrieblichen Mitbestimmung - vor
allem in kleinen und mittleren Betrieben - ist mit mir nicht zu
machen. Neueinstellungen nur um die "Betriebsrats-Quote" zu erfüllen,
sind absurd und gehen total am betrieblichen Alltag vorbei." Eine
Novellierung sollte den Betrieben endlich die Chance geben, stärker
Einfluss auf organisatorische Abläufe, Entlohnung und
Neueinstellungen zu nehmen. Damit könnte auch das
beschäftigungsfeindliche Monopol der Tarifparteien durchbrochen
werden. Ein Stück Befreiung von den starren Vorgaben des deutschen
Tarifrechts täte Not, so Henkel.
Erste Reformen - Stichwort Sparpaket und Steuerreform - seien zwar
gemacht. Aber das könne nur ein Anfang sein. Überall werde eine
Liberalisierung des Arbeitsmarktes gefordert. Ob OECD, EU oder EZB,
alle seien der Meinung, dass die Euroschwäche auch mit der
Verkrustung des Arbeitsmarktes zu tun habe. Die Verschärfung des
Kündigungsschutzes für kleine und mittlere Unternehmen und die
Abschaffung der Lohnfortzahlung habe man noch mit dem Namen Oskar
Lafontaine verbunden. Aber bis heute sei in puncto
Arbeitsmarktliberalisierung noch nichts passiert. Im Gegenteil: Die
Bundesregierung verdichte das Regelwerk an drei Fronten weiter. Die
angedachte Verschärfung der Mitbestimmungsrechte, die Einführung des
praxisfernen Rechts auf Teilzeitarbeit sowie die Einschränkung
befristeter Arbeitsverträge vernichteten am Ende mehr Arbeitsplätze
als Arbeitsplätze zusätzlich geschaffen würden, kritisiert Henkel.

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