BDI Bundesverband der Deutschen Industrie
BDI fordert von Künast:"Kauft deutsch" noch mal überdenken
Berlin (ots)
Zur Forderung von Ministerin Künast, alle Deutschen sollten nur noch deutsche Produkte kaufen, erklärte BDI-Hauptgeschäftsführer Ludolf v. Wartenberg:
"Das ist nicht nur falscher Protektionismus, sondern die Verbraucherschutzministerin will offenbar mit ihrem Vorstoß den Verbrauchern vorschreiben, auf welche Produkte sie künftig zu verzichten haben. Sollen wir Bürger in Zukunft unseren Kindern weni- ger Spielsachen schenken, weil das meiste Spielzeug aus China oder Taiwan kommt? Will Frau Künast wirklich, dass wir Deutschen auf preiswerte Unterhaltungselektronik verzichten müssen? Auch bei der Kleidung beziehen wir soviel aus dem Ausland, dass ihr Argument fadenscheinig ist.
Die grüne Ministerin tritt eine unselige Diskussion los. Denn was wäre die Konsequenz, wenn die Japaner und Amerikaner keine deutschen Autos mehr kauften und wenn andere Länder keine deutschen Maschinen mehr bestellten? Völlig unsinnig wird der Ruf nach dem nationalen Einkaufen, wenn man mal auflistet, wieviel ausländische Vorprodukte in so genannten "deutschen" Waren enthalten sind.
Die deutsche Industrie warnt davor, mit einer solchen populistischen Effekthascherei unüberlegt die Voraussetzungen für unsere Exporterfolge zu untergraben. Deutschland ist als Exportnation auf offene Weltmärkte angewiesen. Mit Blick auf den europäischen Binnenmarkt wirkt Frau Künasts Haltung antieuropäisch.
Die deutsche Industrie fordert die Ministerin auf, über die Konsequenzen ihrer nationalistischen Argumente noch einmal nachzudenken. Oder soll der Protektionismus jetzt Regierungspolitik werden?
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