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BDI Bundesverband der Deutschen Industrie

Werner Marnette legt Vorsitz im BDI-Energieausschuss nieder

Berlin (ots)

In der kommenden Sitzung des BDI-Energieausschusses
wird Werner Marnette, Vorstandsvorsitzender der Norddeutschen
Affinerie AG (NA), Hamburg, den Vorsitz abgeben. Das teilte Marnette
BDI- Präsident Jürgen R. Thumann in einem persönlichen Brief mit.
„Die vor allem von den vier Vorstandsvorsitzenden der Energiever-
sorgungsunternehmen geäußerte Erwartung, als Vorsitzender des BDI-
Energieausschusses müsste ich mir eine größere Zurückhaltung in der
Sache auferlegen, deckt sich weder mit meiner Überzeugung noch mit
meinen Absichten“, schrieb Marnette. Um jedoch möglichen Schaden vom
BDI abzuwenden, werde er anlässlich der nächsten Sitzung des
Energieausschusses den Vorsitz niederlegen, um sich zukünftig freier
äußern zu können.
„Ich gehe davon aus, dass Sie als Präsident des BDI gegenüber der
Politik und der Energiewirtschaft für einen Kurs eintreten, der auch
der energieintensiven Industrie eine Zukunftsperspektive in
Deutschland gibt“, heißt es in dem Brief an Thumann. Marnette dankte
dem BDI-Präsidium, der Hauptgeschäftsführung und der BDI-
Energieabteilung für die professionelle und faire Zusammenarbeit. Er
verwies in seinem Brief darauf, dass sich die anhaltend hohen Strom-
und Gaspreise immer mehr zu einer unerträglichen Belastung besonders
der energieintensiven Unternehmen entwickelt hätten: „Die verkrustete
Marktstruktur ist dafür ebenso verantwortlich wie die verspätete
Liberalisierung der Netzzugangsbedingungen durch das
Energiewirtschaftsgesetz.“ Marnette verwies dabei auf die hohen
kumulierten Lasten von Ökosteuer, Erneuerbare Energien Gesetz,
Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz. Hinzu käme die unbefriedigende
Funktionsweise der Strombörse, die zu unakzeptablen Preisen führe.
Marnette unterstrich, dass fairer Wettbewerb auf den Strom- und
Gasmärkten und damit der Erhalt der rohstoffverarbeitenden Industrie
in Deutschland Kernthema seiner gesamten Tätigkeit als Vorsitzender
des BDI-Energieausschusses und seinerzeit als Präsident der
Wirtschaftsvereinigung Metalle gewesen seien. „Mir ist klar, dass der
BDI als industrieller Spitzenverband auch die Interessen eines Teils
der Energiewirtschaft vertritt. Insbesondere bei den Verhandlungen zu
den Verbändevereinbarungen für den Zugang zu den Strom- und Gasnetzen
war es daher Aufgabe des BDI, auch auf deren Anliegen Rücksicht zu
nehmen. Darum habe ich mich als Verhandlungsführer des BDI nach
Kräften bemüht.“
Nach Ansicht Marnettes haben aber das Energiepreisniveau und die
Praxis der Energiewirtschaft im Umgang mit ihren Kunden ein neues
Zeitalter eingeläutet. „In den letzten Wochen sehe ich mich zunehmend
persönlicher Kritik und öffentlicher Anfeindungen ausgesetzt. Dabei
habe ich den Eindruck, dass diese Personalisie- rung von der Sache
ablenken soll, indem sie mich öffentlich zur Zielscheibe von Kritik
macht“, schrieb Marnette. Er werde sich in Zukunft nach wie vor für
die schnelle und wirkungsvolle Entlastung der rohstoffverarbeitenden
Industrie in der Bundesrepublik einsetzen.

Kontakt:

BDI Bundesverband der Dt. Industrie
Presse und Information
Breite Strasse 29
10178 Berlin
Tel.: 030 20 28 1450
Fax: 030 20 28 2450
Email: presse@bdi-online.de
Internet: http://www.bdi-online.de

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