Alle Storys
Folgen
Keine Story von BDI Bundesverband der Deutschen Industrie mehr verpassen.

BDI Bundesverband der Deutschen Industrie

Studie bestätigt Forschungsprämie Forschungspolitik: Mittelstand stärker in den Fokus rücken

Berlin (ots)

Die staatliche Forschungsförderung erreicht
zahlreiche mittelständische Unternehmen nicht. Das belegt eine von 
der Stiftung Industrieforschung und dem Bundesverband der Deutschen 
Industrie (BDI) in Auftrag gegebene Untersuchung. Nach Ansicht beider
Organisationen braucht der Mittelstand eine Forschungspolitik, die 
noch stärker als bisher auf die innovative Vielfalt kleiner und 
mittlerer Firmen setzt und damit deutlich mehr Unternehmen zum 
Einstieg in eine eigene Forschung und Entwicklung verhilft.
Ein zwiespältiges Bild der öffentlichen Forschungsförderung zeigt 
die von der Stiftung Industrieforschung gemeinsam mit dem 
Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) in Auftrag gegebene 
Studie "Forschungsförderung in Deutschland - Stimmen Angebots- und 
Nachfragebedingungen für den Mittelstand?" Für das Gutachten hat die 
dem Institut der Deutschen Wirtschaft angegliederte IW Consult GmbH 
in Köln mehr als 3.000 Unternehmer befragt und in einer Reihe 
persönlicher Interviews mit Industrie-Experten die 
Befragungsergebnisse vertieft.
Einerseits stärkt Forschungsförderung den Innovationsstandort 
Deutschland. Jeder Euro Förderung - so fanden die IW-Forscher heraus 
- gibt die Initialzündung für weitere 71 Cent private 
Forschungsausgaben der Unternehmen. Geförderte Unternehmen wenden 
damit deutlich mehr eigene Mittel für Forschung und Entwicklung auf 
und forschen sehr viel kontinuierlicher als Firmen, die ohne 
Fördermittel bleiben. Darüber hinaus pflegen geförderte Unternehmen 
einen intensiveren Austausch mit der Wissenschaft - und können auf 
diese Weise innovative Ideen aufgreifen, die in Hochschulen oder 
anderen Forschungseinrichtungen entstanden sind. All diese Faktoren 
sind Treiber für den unternehmerischen Erfolg: Rund 80 Prozent der 
geförderten Unternehmen konnten ihre Wettbewerbsfähigkeit spürbar 
verbessern. "Forschungsförderung lohnt sich, denn sie ist ein Motor 
für erfolgreiche Innovationen", so Wolfgang Lerch, Vorstand der 
Stiftung Industrieforschung.
Auf der anderen Seite erreicht die derzeitige Forschungsförderung 
oftmals nicht den Mittelstand. Nur etwa jedes vierte mittelständische
Unternehmen hat sich in den letzten fünf Jahren überhaupt mit der 
Möglichkeit einer Förderung von Forschung und Entwicklung 
beschäftigt. Und nur 13 Prozent aller kleinen und mittleren Firmen 
haben in den letzten drei Jahren einen Förderantrag gestellt. Der 
hohe Bearbeitungsaufwand und die Unübersichtlichkeit der zahlreichen 
Förderprogramme schrecken Unternehmen davon ab, Anträge zu stellen. 
Deswegen ist die Forschungsprämie so wichtig, die von der 
Bundesregierung zum 1. Januar 2007 eingeführt wird. Die Prämie in 
Höhe von 25 Prozent des Auftragswertes erhalten Hochschulen und 
andere Wissenschaftseinrichtungen, die für Unternehmen bis 1 000 
Mitarbeitern forschen. In der Forschungsprämie, die ein Baustein der 
Hightech-Strategie der Bundesregierung ist, sieht Carsten Kreklau, 
Mitglied der BDI-Hauptgeschäftsführung einen wichtigen Schritt in die
richtige Richtung. "Wir plädieren dafür, dieses Instrument durch eine
unbürokratische Handhabung so attraktiv wie möglich zu machen. Auf zu
starke Einschränkungen beim Kreis der antragsberechtigten Institute 
solle ebenso verzichtet werden wie auf allzu detaillierte Regelungen 
bei der Berechnung von Auftragskosten oder der Verwendung von 
Prämienmitteln im Forschungsinstitut. Die Ministerien sollten der 
Versuchung widerstehen, ein einfach konzipiertes Förderinstrument zu 
verkomplizieren und zu bürokratisieren", forderte Kreklau.
Es sei gut, wenn ein beträchtlicher Anteil der staatlichen 
Forschungsförderung von Bund und Ländern über dieses Instrument an 
die richtige Adresse käme, durchaus zu Lasten der direkten Förderung 
der Hochschulen aus der Bundes- oder Landeskasse, der so genannten 
institutionellen Förderung. Denn deren Gewicht habe inzwischen allzu 
deutlich zugenommen: von rund 20 Prozent in den 1990er Jahren auf 
derzeit ca. 30 Prozent der Förderausgaben des Bundes. Das diene weder
dem Wettbewerb noch der Innovation. Und das Gutachten stelle heraus, 
die Forschungsprämie wirke umso besser, je knapper die 
institutionelle Förderung ausfalle.
Informationen zur Stiftung Industrieforschung: Die Stiftung 
Industrieforschung fördert in den Bereichen Betriebswirtschaft, 
Organisation und Technik gezielt Forschungsprojekte, Initiativen und 
praxisnahe Veranstaltun¬gen, die für mittelständische Firmen von 
Nutzen sind.
Die Stiftung ist 1974 aus dem Vermögen der Deutschen Industriebank 
hervorgegangen und gemäß dem "Gesetz über die Verwendung des 
Vermögens der Deutschen Industriebank" am Grundkapital der IKB 
Deutsche Industrie¬bank beteiligt. Die Fördermittel stammen aus der 
Dividende.
Anprechpartner: Dr. Wolfgang Lerch, Vorstand der Stiftung 
Industrieforschung
Geschäftsstelle: Lindenallee 39a, 50968 Köln, Telefon 0221-9370270, 
Telefax 0221-343807
E-Mail:  w.lerch@stiftung-industrieforschung.de: 
www.stiftung-industrieforschung.de
Informationen zum Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI): Der
Bundesverband der Deutschen Indust¬rie (BDI) ist die 
Spitzenorganisation von 36 Branchenverbänden und Verbandsgruppen. Er 
vertritt mehr als 100.000 Unternehmen und über 8 Mio. Beschäftigte.  
Als Interessenvertretung der Industrie trägt der BDI bei seinen 
Mitgliedern zur Meinungsbildung und Entscheidungsfindung bei. Er 
bietet Informationen für alle Bereiche der Wirtschaftspolitik an. Der
BDI unterstützt so die Unternehmen im intensiven Wettbewerb, den die 
Globalisie¬rung mit sich bringt.
Ansprechpartner: Dr. Carsten Kreklau, Mitglied der 
Hauptgeschäftsführung, Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), 
Breite Straße 29, 10178 Berlin,
Telefon: (030) 2028-1410, Email:  c.kreklau@bdi-online.de; Internet: 
www.bdi-online.de

Pressekontakt:

Kontakt:
BDI Bundesverband der Dt. Industrie
Presse und Information
Breite Strasse 29
10178 Berlin
Tel.: 030 20 28 1450
Fax: 030 20 28 2450
Email: presse@bdi-online.de
Internet: http://www.bdi-online.de

Original-Content von: BDI Bundesverband der Deutschen Industrie, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: BDI Bundesverband der Deutschen Industrie
Weitere Storys: BDI Bundesverband der Deutschen Industrie
  • 17.12.2006 – 10:30

    BDI-Präsident Thumann zum Emissionshandel: Offener Brief an Bundeskanzlerin Merkel

    Berlin (ots) - Die deutsche Industrie bejaht ausdrücklich das Ziel des Klimaschutzes. Die Aufgabe lasse sich aber nur durch einen globalen Ansatz lösen. Eine überzogene Vorreiterrolle Europas und innerhalb dessen noch eine spezielle Vor-Vorreiterrolle Deutschlands führe wirtschaftlich zu gravierenden Wettbewerbsnachteilen. Auf Initiative des ...

  • 17.12.2006 – 10:00

    BDI zum IT-Gipfel: IT-Technologien am Standort Deutschland stärken

    Berlin (ots) - "Die systematische Entwicklung der IT-Technologien als Schlüsselindustrie hat auch für das Innovationstempo anderer Branchen eine herausragende Bedeutung", erklärte Carsten Kreklau, Mitglied der BDI-Hauptgeschäftsführung. Immer mehr würden Innovationen in Informations- und Kommunikationstechnologien weltweit zum Motor für Produktivität und Wachstum. Mit mehr als 87 Mrd. EUR ...

  • 01.12.2006 – 14:09

    Einigung über REACH - Verordnung unterschätzt Risikokompetenz der Industrie

    Berlin (ots) - "Der von Europäischem Parlament und Ministerrat zur REACH - Verordnung erzielte Kompromiss ist ein Schritt nach vorne, wenn auch mit großen Wermutstropfen." Das sagte BDI-Präsident Thumann zu der in der Nacht zu Freitag gefällten Entscheidung. "Wir sehen insbesondere die Regelung der Stoffzulassung kritisch, da nun offenbar die Forderung nach ...