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Geldpolitische Trendwende der EZB - Womit Sparer und Kreditnehmer in Zukunft rechnen müssen

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Bonn (ots)

Anmoderationsvorschlag:

Sie haben es vielleicht schon mitbekommen: Die Europäische Zentralbank (EZB) bereitet eine geldpolitische Trendwende vor. Schon Ende 2018 sollen ihre milliardenschweren Anleihekäufe eingestellt werden. Zum anderen könnte im nächsten Jahr die derzeit mit 0,0 Prozent historisch niedrigen Leitzinsen wieder erhöht werden. Was hinter diesen Maßnahmen steckt und welche Folgen das für Sparer und Kreditnehmer hat, verrät Ihnen Helke Michael.

Sprecherin: Seit März 2015 hat die Europäische Zentralbank Anleihen im Wert von gut 2.4 Billionen Euro angekauft.

O-Ton 1 (Dr. Marco Bargel, 14 Sek.): "Sie macht das im Wesentlichen deshalb, weil sie die Inflation ankurbeln möchte, wir hatten ja zeitweise eine Phase sogar rückläufiger Preise in der Eurozone. Und sie möchte natürlich das Wachstum ankurbeln und auf diese Art und Weis e der Wirtschaft gewissermaßen helfen im Euroraum."

Sprecherin: Sagt der Chefvolkswirt der Postbank Dr. Marco Bargel und erklärt, warum Ende des Jahres Schluss ist mit diesen Anleihekäufen.

O-Ton 2 (Dr. Marco Bargel, 18 Sek.): "Wir haben inzwischen eine Normalisierung der Inflationsrate. Das heißt, die findet sich wieder nahe an der Zwei-Prozent-Marke, das ist ja das Ziel der EZB. Auch der Aufschwung inzwischen, der Konjunkturaufschwung ist doch sehr solide und hält schon längere Zeit an in der Eurozone, sodass im Grunde genommen die Wirtschaft diese Impulse nicht mehr braucht seitens der Geldpolitik."

Sprecherin: Ähnliches gilt übrigens auch für die für 2019 geplante Erhöhung des derzeit mit 0,0 Prozent auf einem historischen Rekordtief stehenden Leitzinses:

O-Ton 3 (Dr. Marco Bargel, 15 Sek.): "Das ist im Grunde genommen ja eine ergänzende Maßnahme oder eigentlich sogar die erste Maßnahme gewesen, um Inflation/Deflation zu bekämpfen und die Wirtschaft anzukurbeln. Aber auch hier gilt, dass ja die Inflation inzwischen wieder normalisiert ist, insofern also auch diese Maßnahme dann zurückgefahren werden kann."

Sprecherin: Beide Entscheidungen haben natürlich Auswirkungen auf Sparer und Kreditnehmer. Letzteren empfiehlt Dr. Bargel:

O-Ton 4 (Dr. Marco Bargel, 31 Sek.): "Auf jeden Fall das aktuelle Zinsniveau möglichst langfristig festzuschreiben, also durch eine lange Zinsbildung. Weil ja die Zinsen perspektivisch dann steigen - und man kann eben heute noch profitieren dann vom günstigen Zinsniveau. Für die Sparer wird es ein bisschen schwieriger. Hier sollte man möglichst vermeiden, in langfristigen Anleihen investiert zu sein, weil die häufig dann Kursverluste erleiden, wenn das allgemeine Zinsniveau ansteigt. Es gibt dann aber noch die Möglichkeit, wenn man eine höhere Verzinsung oder Rendite erzielen möchte, doch in den Aktienmarkt auszuweichen. Hier sind aus unserer Sicht eigentlich die Rahmenbedingungen nach wie vor sehr günstig."

Abmoderationsvorschlag:

Mehr über den von der EZB geplanten Stopp der Anleihekäufe Ende 2018 und einer eventuellen Leitzinserhöhung im Herbst 2019 finden Sie auch im Netz auf Postbank.de.

Pressekontakt:

Postbank
Tim Rehkopf
+49 228 920 12104
tim.rehkopf@postbank.de

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