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Postbank

Postbank legt bisher bestes Ergebnis vor
Vorsteuerergebnis 399 Millionen Euro
Sparen hat Konjunktur
Firmenkundengeschäft gezielt ausgeweitet

Frankfurt am Main/Bonn (ots)

Mit einem Ergebnis von 399 Millionen Euro vor Steuern hat die
Postbank für das Geschäftsjahr 2002 das beste Ergebnis ihrer
Geschichte vorgelegt. "Wir haben uns im Marktvergleich recht gut
behauptet. Insgesamt war das Geschäftsjahr 2002 für die Postbank
trotz der widrigen Umstände ein zufriedenstellendes", sagte Prof. Dr.
Wulf von Schimmelmann, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Postbank
AG, am Montag vor Journalisten in Frankfurt.
Die Eigenkapitalrendite hat sich um einen Prozentpunkt auf über
zehn Prozent verbessert, die Kernerträge haben sich deutlich erhöht.
Die Postbank hat sich damit im vierten Jahr hintereinander erheblich
gesteigert. Sie konnte die meisten der selbst gesteckten Ziele
übertreffen und in vielen Bereichen Marktanteile hinzugewinnen.
Zum Erfolgsrezept der Postbank sagte von Schimmelmann: "Wir sind
vor allem Retailbanker - und das nicht erst als jüngste
Modeerscheinung. Und wie man sieht, kann man vielen Unkenrufen zum
Trotz in diesem Marktsegment durchaus erfolgreich sein." Die Postbank
hat sich strategisch auf diejenigen Felder konzentriert, auf denen
sie ihren Kunden auch in der jetzigen Zeit echte Wettbewerbsvorteile
bieten kann. Deshalb hält sie nachdrücklich an ihrer strategischen
Ausrichtung fest.
Von Schimmelmann kündigte an, im laufenden Jahr die Anstrengungen
in allen Bereichen nochmals deutlich steigern und beim
Entwicklungstempo weiter zulegen zu wollen. Für das Geschäftsjahr
2003 stellte er unter der Voraussetzung einigermaßen unveränderter
Rahmenbedingungen eine weitere Verbesserung der Ergebnissituation in
Aussicht.
200.000 neue Girokonten
Mit der konsequenten Umsetzung ihrer 2002 eingeführten
Privatkundenstrategie hat die Postbank nach den Worten des
Postbank-Chefs die Wachstumschancen gegen den Trend in der gesamten
Branche hervorragend genutzt. "Wir haben in der anhaltenden
Börsenkrise verstärkt auf attraktive bilanzwirksame Anlageprodukte
gesetzt. Dieser Schritt ist ausgesprochen gut angekommen und hat
zahlreiche Kunden neu an die Postbank herangeführt".
Durch den Anstieg des Sparvolumens um 3,5 Milliarden Euro auf fast
36 Milliarden Euro erhöhte sich der Marktanteil der Postbank auf 4,35
Prozent. Allein die im Juli 2002 eingeführte neue "SparCard direkt"
erzielte bis zum Jahresende ein Volumen von mehr als 600 Millionen
Euro. Auf dem DAX Sparbuch haben die Kunden der Postbank eine
Milliarde Euro neu angelegt. Die zeitlich befristete Aktion "Bonus
Neugeld" brachte einen Zufluss von knapp 1,9 Milliarden Euro.
Auch die Baufinanzierung konnte deutlich ausgebaut werden. Das
Volumen der Postbank Baufinanzierung wuchs um fast 20 Prozent. Die
Marke DSL Bank steigerte sich sogar noch stärker und konnte das beste
Ergebnis in ihrer über 150-jährigen Geschichte erzielen: Das
Zusagevolumen von Wohnungsbaudarlehen stieg um 37 Prozent auf über
2,1 Milliarden Euro. Die Bestände sind in diesem Zeitraum um rund 1,5
Milliarden Euro auf 13,1 Milliarden Euro angewachsen.
Bei den Privatkrediten hat sich im vergangenen Jahr insbesondere
das Internet als erfolgreicher Vertriebskanal erwiesen: Der
Neugeschäftsanteil des Internets betrug mehr als 40 Prozent. Die
Kontenzahl insgesamt stieg auf rund 142.000 und umfasste zum
Jahresende ein Bestandsvolumen von einer knappen Milliarde Euro.
Als besonders erfreulich bezeichnete von Schimmelmann die Zunahme
der Girokonten. Die Postbank konnte die positive Entwicklung der
letzten Jahre nochmals steigern und mit mehr als 400.000 Stück die
höchste jemals erreichte Zahl an Neueröffnungen verzeichnen. Der
Bestand an Privat-Girokonten stieg netto um gut 200.000 Stück auf
knapp unter vier Millionen. Erstmals seit Jahren konnte die Bank auch
bei den Geschäfts-Girokonten einen Netto-Zuwachs verbuchen. Die Zahl
der Kontoverbindungen stieg auf rund 380.000, gut zwei Prozent mehr
als Ende 2001.
Bereits im Februar des vergangenen Jahres wurde die "Schallmauer"
von einer Million online geführter Girokonten durchbrochen. Bis zum
Ende des Berichtsjahres stieg diese Zahl auf ca. 1,3 Millionen.
Zusammen mit den rund 450.000 Postbank Easytrade Depotkonten, die
online geführt werden, liegt die Gesamtzahl der Online-Konten Ende
2002 jetzt bei 1,7 Millionen.
Von Schimmelmann kündigte an, den Direkt-Broker Postbank Easytrade
unter dem Motto "Ein Kunde, ein Konto, ein Depot" vollständig mit dem
sonstigen Postbankgeschäft zu verzahnen. "Die Kunden wollen auch im
Depotgeschäft aus einer Hand betreut werden." Erfreulich für die
Kunden: "Es wird bei der Postbank auch zukünftig nur ein
Wertpapiergeschäft geben - und damit keine Zwei-Klassen-Gesellschaft
beim Preis."
Firmenkunden: Neue Geschäftsfelder gut gestartet
Im Systemgeschäft mit ihren mehr als 45.000 Firmenkunden hat die
Postbank ihre Position als führende Zahlungsverkehrsbank weiter
ausgebaut. Die neue Postbank Leasing GmbH hat 2002 deutlich zugelegt.
Das Neugeschäftsvolumen stieg von 10,7 Millionen auf 45,7 Millionen
Euro. Auch das jüngste Geschäftsfeld, Factoring, ist erfolgreich
gestartet. Die Tochtergesellschaft PB Factoring GmbH übernahm im Jahr
2002 Forderungen mit einem Volumen von rund 200 Millionen Euro.
Das Geschäftsfeld "Financial Logistic Solutions" konnte die Zahl
der Großprojekte von 14 auf 18 steigern. Kunden der Deutsche Post
World Net erhalten dort die Möglichkeit, Teile ihrer Logistik
einschließlich der Finanzierung von Immobilien und Waren an einen
einzigen Dienstleister auszulagern. Für die Postbank bedeutet dies
einen besonderen strategischen Vorteil: Durch die Einbindung in den
Konzern und seine Prozesse hat sie bei der Logistikfinanzierung
besonders guten Zugang zu den ausgelagerten Waren der Kunden. Das
bedeutet zusätzliche Sicherheit und schafft Spielraum für ganz
individuelle und preisgünstige Finanzlösungen für Logistikkunden.
Auch die 2001 erworbene Tochter PB Capital Corporation in New York
hat sich positiv entwickelt und mehr als den erwarteten
Ergebnisbeitrag geliefert. Der Kreditbestand der PB Capital beträgt
rund 2,2 Milliarden Euro. Die Bedeutung als Plattform für
internationale Logistikfinanzierungen wird weiter zunehmen, vor allem
aufgrund der immer engeren Zusammenarbeit mit DHL, der neuen
Logistikmarke im Deutsche Post Konzern.
Von Schimmelmann unterstrich, dass die Postbank künftig auch
anderen Banken und Sparkassen die günstige Abwicklung ihrer
Back-Office-Funktionen anbieten wird. "Die gesamte Kreditwirtschaft
versucht, kurzfristig entscheidende Kostensenkungen zu erreichen.
Aufgrund unseres technologischen Vorsprungs und der bei uns
anfallenden hohen Mengen, die sehr günstige Stückkosten erlauben,
sind wir ein sehr interessanter Partner. Diese Chancen wollen wir
nutzen, zumal wir in der Lage sein werden, derartige Dienstleistungen
für Dritte zu Konditionen zu erbringen, die erheblich unter deren
Selbstkosten liegen."
Die Geschäftsergebnisse 2002 im Einzelnen
ERFOLGSRECHNUNG:
Das Ergebnis vor Steuern des Postbank Konzerns stieg 2002 um 16,2%
auf 399 Millionen Euro. Deutlich gestiegene Gesamterträge, eine
moderate Zunahme der Verwaltungsaufwendungen und eine zwar höhere
aber nicht problematische Kreditrisikovorsorge haben zu diesem
Ergebnis geführt. Den größten Anteil daran hatte das Retailbanking
mit 226 Millionen Euro, gefolgt vom Firmenkundengeschäft mit 80
Millionen Euro und Financial Markets mit 88 Millionen Euro.
Der Postbank Konzern konnte den Zinsüberschuss auf 1,85 Milliarden
Euro (+13%/+213 Millionen Euro) steigern. Das ist vor allem auf die
erfreuliche Ausweitung des Kundeneinlagen- und Kundenkreditgeschäfts
zurückzuführen, auf die Stärkung der Geld- und
Kapitalmarktaktivitäten sowie die erstmals vollständige
Konsolidierung der PB Capital Corporation.
Die Risikovorsorge belief sich auf 137 Millionen Euro (Vorjahr 102
Millionen Euro). Die Erhöhung resultiert zum ganz überwiegenden Teil
aus der erstmals vollständigen Eingliederung der PB Capital
Corporation.
Der Provisionsüberschuss stieg um 47 Millionen Euro auf 455
Millionen Euro. Dabei wurden vor allem die Erträge aus dem
Zahlungsverkehr gesteigert. Die Provisionsüberschüsse aus dem
Wertpapiergeschäft konnte die Postbank trotz der Marktschwierigkeiten
nahezu konstant halten.
Das Handelsergebnis stieg aufgrund der verstärkten
Handelsaktivitäten auf 80 Millionen Euro (56 Millionen Euro). Im
Finanzanlageergebnis von 36 Millionen Euro (63 Millionen Euro) sind
ergebniswirksame Abschreibungen auf Wertpapierbestände in Höhe von
238 Millionen Euro enthalten.
Der gesamte Verwaltungsaufwand erhöhte sich, auch aufgrund der
erstmaligen vollständigen Konsolidierung der PB Capital Corporation,
auf 1,9 Milliarden Euro (+4%). Dabei stieg der Personalaufwand von
603 Millionen Euro auf 641 Millionen Euro (+38 Millionen Euro/+6,3%)
und der Sachaufwand auf 1,2 Milliarden Euro (+40 Millionen
Euro/+3,5%). Die Abschreibungen auf Sachanlagen lagen unter dem
Vorjahreswert.
Die Zahl der im Postbank Konzern Beschäftigten ist auf 10.200
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Vorjahr 10.450) zurückgegangen, von
denen 8.500 im operativen Bankgeschäft tätig sind.
Der Saldo der sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen
ging um 94 Millionen Euro auf -4 Millionen Euro zurück. 2001 waren in
dieser Position noch Erträge aus einmaligen Auflösungen von
Rückstellungen enthalten.
Unter Berücksichtigung der erheblich gestiegenen Ertragssteuern
und des Ergebnisses Konzernfremder ergibt sich ein Überschuss von 132
Millionen Euro nach 190 Millionen Euro im Vorjahr.
BILANZENTWICKLUNG
Die Bilanzsumme erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 1,3 auf 141
Milliarden Euro. Der leichte Anstieg um 0,9% ergibt sich aus dem
deutlichen Zuwachs der Kundeneinlagen bei gleichzeitigem weiteren
Abbau der Geld- und Kapitalmarktrefinanzierungen.
Einem Anstieg der Handelsaktiva um 5,9 Milliarden Euro auf 11,3
Milliarden Euro steht ein Rückgang der Finanzanlagen um 3,8
Milliarden Euro auf 44,3 Milliarden Euro gegenüber.
Die gesamten Kundenforderungen liegen mit insgesamt 43,9
Milliarden Euro um 0,3 Milliarden Euro unter dem Vorjahr. Das
Baufinanzierungsvolumen konnte die Postbank um nahezu 2 Milliarden
Euro auf 15,2 Milliarden Euro steigern. Das Privatkreditvolumen wuchs
um 26% auf 0,9 Milliarden Euro. Rückläufig waren insbesondere die
Forderungen an öffentliche Haushalte und das Kreditvolumen der PB
Capital Corporation.
Bedingt durch auslaufende Emissionen gingen die Verbrieften
Verbindlichkeiten um 4,7 Milliarden Euro auf 34,8 Milliarden Euro
zurück. Dagegen stiegen die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden um 4,3
Milliarden Euro auf 66,7 Milliarden Euro. Das darin enthaltene
Sparvolumen wuchs so stark wie noch nie auf 35,7 Milliarden Euro
(+10%/+3,3 Milliarden Euro).
Das geringfügig niedriger ausgewiesene Eigenkapital des Konzerns
in Höhe von 4,3 Milliarden Euro ist vor allem beeinflusst durch die
Veränderung der Neubewertungsreserven nach International Accounting
Standard (IAS). Die Gesamtkapital-Quote lag am Jahresende bei 9,6%,
die Kernkapital-Quote bei 6,9%.

Pressekontakt:

Joachim Strunk
Telefon 0228 920 12100
Telefax 0228 920 12199
eMail joachim.strunk@postbank.de

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