Kassel im hinteren Feld - ADAC Monitor „Mobil in der Stadt“ legt Stärken und Schwächen offen
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Beim aktuellen ADAC Monitor „Mobil in der Stadt“ belegt die nordhessische Stadt Kassel nur Platz 20 unter 29 Städten. Vor allem Fahrradfahrer zeigen sich mit dem Radwegenetz unzufrieden, aber auch die Nutzer des ÖPNV zeigen sich kritischer als die der meisten anderen Städte im Vergleich. Trotzdem überwiegt im Schnitt bei den Befragten die Zufriedenheit mit ihrer individuellen Mobilität.
„In der Gesamtschau decken sich in Kassel die Ergebnisse mit unseren Beobachtungen. Einwohner, Pendler und Besucher zeigen sich weitestgehend zufrieden mit den jeweiligen Verkehrsmitteln“, so Wolfgang Herda, Verkehrsexperte des ADAC Hessen-Thüringen. „Das darf aber nicht über Defizite bei einzelnen Verkehrsbedingungen vor allem bei Radfahrern, Autofahrern und Nutzern von Bus und Bahn hinweg täuschen.“
Die Ergebnisse für Kassel in der Zusammenfassung:
Pkw
Vor allem die Wegweisung und das Verhalten der Fußgänger werden positiv bewertet. Negativ fallen den Autofahrern dagegen das Baustellenmanagement, wenig Parkraum und, wie bei fast allen anderen Städten, das Verhalten einzelner Radfahrer auf.
ÖPNV
Die Nutzer des ÖPNV freuen sich in Kassel über kurze Wege, die vergleichsweise guten Informationen bei Störungen und das Sicherheitsgefühl beim Fahren. Obwohl sich die Mehrzahl der Nutzer zufrieden zeigt, belegt Kassel beim ÖPNV nur Platz 20 von 29 Städten. Seit der Corona-Pandemie nutzen über ein Drittel der in Kassel Mobilen den ÖPNV seltener oder gar nicht mehr.
Radfahrer
Kassel belegt bei der Zufriedenheit der Radfahrer nur Platz 26 von 29. Vor allem bei den Themen Radwegenetz und Radwegbreiten überwiegen die Unzufriedenen. Zum Frust führt aber auch das Verhalten einzelner Autofahrer und anderer Radfahrer.
Fußgänger
Fußgänger in Kassel freuen sich über sichere Überquerungsmöglichkeiten und breite Gehwege. Es fehlt den Befragten jedoch an Sitzmöglichkeiten bei den Gehwegen. Zudem stören sich die Fußgänger am Verhalten einzelner Radfahrer.
„Auffällig über fast alle Städte hinweg ist die relative Unzufriedenheit der Autofahrer mit ihrer individuellen Mobilitätssituation. Verkehrsplanung sollte daher stets die Belange aller Verkehrsteilnehmer berücksichtigen. Bei Umbaumaßnahmen an Straßen und Radwegen müssen die Bürger durch Kampagnen, Öffentlichkeitsarbeit und Dialog miteinbezogen und gewonnen werden“, so Wolfgang Herda.
Beim aktuellen ADAC Monitor „Mobil in mittleren Großstädten“ hat der ADAC rund 12.000 Bürger befragt, die in 29 größeren Städten (bis 370.000 Einwohnern) regelmäßig unterwegs sind. Gefragt wurde nach ihrer Zufriedenheit mit den Verkehrs- und Mobilitätsbedingungen ihrer Stadt – als Fußgänger, Radfahrer, Autofahrer oder regelmäßiger Nutzer von Bus und Bahn. Die Daten wurden vom 7. Oktober bis 7. November 2020 erhoben. Die Umfrage ist repräsentativ. Jedes der vier abgefragten Verkehrsmittel wurde gleich gewichtet.
Pressematerial zum ADAC Monitor „Mobil in Mittelgroßstädten“ finden Sie im Anhang. Eine Gesamtübersicht gibt es unter www.adac.de/monitor
Pressekontakt
Oliver Reidegeld
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