Uhr vor, Risiko hoch
Der ADAC erklärt, warum Wildunfälle nach der Zeitumstellung zunehmen
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Uhr vor, Risiko hoch
Der ADAC erklärt, warum Wildunfälle nach der Zeitumstellung zunehmen
Mit der Umstellung der Uhren auf die Sommerzeit kann es ab dem Wochenende wieder vermehrt zu Wildwechsel während des morgendlichen Berufsverkehrs kommen. Die Gefahr von Wildunfällen nimmt gerade in der Dämmerungszeit zu. Doch nicht nur Wildtiere, sondern auch Menschen müssen sich erst wieder an die Sommerzeit gewöhnen. Der ADAC Hessen-Thüringen erklärt, was es zu beachten gibt.
Die verlorene Stunde
In der Nacht zum Sonntag, 30. März, werden die Uhren wieder eine Stunde vorgestellt – von Winterzeit auf Sommerzeit. Während viele Menschen diese verlorene Stunde nicht wahrnehmen, gerät bei einigen der Biorhythmus durcheinander. „Infolge der Zeitumstellung haben einige Menschen mit Müdigkeit und mangelndem Konzentrationsvermögen zu kämpfen. Leider fehlt im Auto die „Schlummertaste“ und Verkehrsteilnehmer sollten am Steuer von der ersten Sekunde an hellwach sein“, warnt Wolfgang Herda, Verkehrsexperte des ADAC Hessen-Thüringen e.V.
Um die Anpassung zu erleichtern, hilft viel Bewegung an der frischen Luft, wie spazieren gehen oder Rad fahren. Zudem kann es sinnvoll sein, die Tage vor der Zeitumstellung früher schlafen zu gehen, um die innere Uhr daran zu gewöhnen.
Gefahr von Wildunfällen steigt
Mit der Zeitumstellung verlängert sich der Zeitraum, in dem der morgendliche Berufsverkehr in der Dämmerung stattfindet. Zu dieser frühen Stunde ist das Wild unterwegs, das weder Sommer- noch Winterzeit kennt. Vor allem Rehe werden jetzt im Frühjahr richtig aktiv und suchen vermehrt nach neuen Futterplätzen mit frischem Grün. Dabei kreuzen sie häufig die Straße. Laut den deutschen Autoversicherern wurden 2023 rund 282.000 Wildunfälle bundesweit registriert. Im Frühjahr und Herbst ist die Zahl der Wildunfälle besonders hoch.
Der ADAC Hessen-Thüringen rät Autofahrern auf Landstraßen, die durch Wälder und Gebiete mit dichtem Randbewuchs an den Fahrbahnen führen, besonders aufmerksam und bremsbereit unterwegs zu sein – auch dann, wenn keine Schilder auf Wildwechsel hinweisen.
Was tun bei Wildwechsel?
Stehen Tiere auf oder neben der Straße, sollten Autofahrer bremsen, hupen und das Licht abblenden, um die Wildtiere zu vertreiben. „Besonders gefährlich in solchen Situationen sind plötzliche Manöver, um Wildtieren auszuweichen“, warnt Wolfgang Herda. „Dadurch riskiert man Unfälle mit dem Gegenverkehr oder das Abkommen von der Fahrbahn bzw. einen Aufprall auf einem Baum.“
Da es sich bei vielen Wildtieren, wie Rehen, Hirschen oder Wildschweinen um Rudeltiere handelt, sollten Autofahrer nach der Sichtung eines Tieres besonders vorsichtig weiterfahren − weitere Tiere könnten folgen. Ist ein Zusammenstoß unvermeidbar, gilt es das Lenkrad möglichst gerade zu halten und kräftig zu bremsen. Nach einem Wildunfall muss die Unfallstelle abgesichert sowie Polizei und Jäger informiert werden.
„Für die Schadensregulierung mit der Versicherung ist eine Wildunfallbescheinigung notwendig. Diese wird von der Polizei oder dem Jagdpächter bereits am Unfallort ausgestellt und muss der Versicherung vorgelegt werden“, so Wolfgang Herda.
Übrigens: Verletzte oder tote Tiere dürfen nicht mitgenommen werden. Wer so handelt, riskiert eine Anzeige wegen Wilderei.
Pressekontakt
Maike Höpp
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