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Deutscher Bauernverband (DBV)

Milchpreise: Preisabschlüsse mittlerweile mit positiver Grundtendenz - DBV: Neben Marktpartnern auch Politik gefordert

Berlin (ots)

Die deutschlandweiten Protestaktionen der
Milchbauern gegen den Verfall der Erzeugerpreise vor den Zentralen
und Auslieferungslagern des Lebensmittelhandels in den vergangenen
zwei Monaten festigten die Verhandlungsposition der Molkereien
eindeutig. Damit haben die Milchbauern und der Berufsstand
erfolgreich das Terrain für eine Verbesserung der seit 1977
niedrigsten Erzeugerpreise geschaffen, stellte der Präsident das des
Deutschen Bauernverbandes (DBV), Gerd Sonnleitner, auf der heutigen
Sitzung des DBV-Präsidiums fest. So sei auch erreicht worden, dass
Öffentlichkeit und Medien hinter den deutschen Milchbauern und ihren
Forderungen stehen würden. Die Milchproteste würden jedoch
fortgesetzt, da die Preisverhandlungen mit weiteren
Lebensmittelhändlern andauerten, beschloss das DBV- Präsidium. Durch
die Protestaktionen hätten die Discounter immerhin ihre frühere
Absicht aufgegeben, die Milcherzeugerpreise um bis zu 10 Prozent
zurückzunehmen. Bei Käse habe der führende Händler Metro sogar um 10
bis 20 Cent höhere Preise abgeschlossen (plus 7 Prozent). Deshalb
erwägen die Milchbauern jetzt, ihre Protestaktion auch auf Molkereien
auszudehnen. „Das Gesetz den Handels halten die Milchbauern durch
ihre Aktionen auch weiterhin in der Hand, obwohl sie nicht direkt am
Verhandlungstisch sitzen“, erklärte Sonnleitner.
Auf heftige Kritik und Empörung stieß dagegen beim DBV-Präsidium
das Verhalten einiger weniger Molkereien in der laufenden Preisrunde
mit dem Lebensmitteleinzelhandel. „Durch das frühzeitige Nachgeben
der Molkereien Milchunion Hocheifel, Campina und Müller Milch erhielten die durchaus möglichen Verbesserungen einen völlig unnötigen Dämpfer“,
kritisierte Sonnleitner diese unsolidarische Verhandlungsweise. Durch
unzureichendes Ausreizen in den Preisverhandlungen hätten diese
Molkereien auch ihren eigenen Mitgliedern und Eigentümern geschadet.
Die Verbesserung der Marktsituation ist nach Auffassung des DBV-
Präsidiums nicht allein durch die Milchwirtschaft, sondern zwingend
auch durch politische Entscheidungen zu erreichen. Die nach wie vor
nicht beseitigte Überproduktion an Milch in der EU sei mit
verantwortlich für die derzeit verheerende Erlös- und
Einkommenssituation der deutschen Milchbauern. In einer Entschließung
fordert das DBV-Präsidium daher „Bundesministerin Künast erneut
nachdrücklich auf, sich auf europäischer Ebene für eine flexiblere
Anwendung der Milchquotenregelung einzusetzen. Auch in Kenntnis der
politischen Widerstände muss es möglich sein, Mehrheiten innerhalb
der Europäischen Union für eine marktangepasste Festsetzung der
Milchquoten zu finden. Unverzüglich sollte eine flexible Anpassung
der Saldierungsmöglichkeiten auf europäischer Ebene durchgesetzt
werden. Darüber hinaus fordert der Deutsche Bauernverband
Bundesministerin Künast auf, alles daran zu setzen, die für 2006
vorgesehene Quotenerhöhung um 1,5 Prozent auszusetzen.“
Auch auf nationaler Ebene sieht das DBV-Präsidium Handlungsbedarf.
So wird mit der Entschließung gefordert, dass „vor dem Hintergrund
dieser in Europa anzustrebenden Entscheidungen auch auf nationaler
Ebene ein deutliches Signal zur Entlastung des Milchmarktes gesetzt
werden muss“. Nach Auffassung des DBV besteht dies darin, dass „die
Saldierungsmöglichkeiten beginnend mit dem laufenden
Milchwirtschaftsjahr 2004/2005 zunächst für ein Jahr zu begrenzen
ist, und zwar durch die Herausnahme der nationalen Reserve von 70.000
Tonnen Milch aus der Bundessaldierung sowie durch die Begrenzung der
einzelbetrieblichen Saldierung auf 5 Prozent der betrieblichen
Milchquote. Mit dieser Kombination aus marktorientierter
EU-Quotenfestsetzung sowie nationaler Lieferdisziplin muss es
gelingen, eine Wende am deutschen Milchmarkt einzuleiten. Der DBV
fordert die Bundesregierung auf, schnellstmöglich die hierzu
notwendigen politischen Umsetzungsschritte einzuleiten. Dies muss
stets in enger Kooperation mit den wichtigsten
Milchproduktionsländern der EU, insbesondere Frankreich erfolgen“,
fordert das DBV-Präsidium in seiner Erklärung.
ots-Originaltext: Deutscher Bauernverband (DBV)
Digitale Pressemappe: 
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=6599

Kontakt:

Deutscher Bauernverband
Dr. Michael Lohse
Pressesprecher
Tel.: 030 / 31904 240

Original-Content von: Deutscher Bauernverband (DBV), übermittelt durch news aktuell

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