FRUIT LOGISTICA Berlin - 8. bis 10. Februar 2012
The World of Fresh Produce
FRUIT LOGISTICA 2012: Daten zum weltweiten Obst- und Gemüsehandel
Berlin (ots)
Anlässlich der Leitmesse des internationalen Fruchthandels, der FRUIT LOGISTICIA 2012 (8.-10.2.) haben die AMI und GfK die aktuellen Branchendaten vorgelgt.
Nach aktuellen Angaben der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbh (AMI), Bonn, wurden weltweit im Jahr 2011 zirka 850 Millionen Tonnen Gemüse (ohne Melonen) und etwa 725 Millionen Tonnen Obst (mit Melonen) erzeugt. Sowohl die Obstproduktion als auch die die Gemüseproduktion sind in den letzten Jahren stetig gestiegen. Besonders die Apfelproduktion der nördlichen Hemisphäre fiel 2011 größer aus, bei Zitrus erwartet man in etwa die Vorjahresmengen. Melonen sind die weltweit am meisten geerntete Frucht, gefolgt von Bananen. Beide kommen auf ein Volumen von jeweils gut 100 Millionen Tonnen. Äpfel, Trauben und Orangen haben mit einer Erntemenge von rund 70 Millionen Tonnen in etwa dieselbe Bedeutung. Zusammen machen die fünf wichtigsten Arten gut 60 Prozent der Obsternte aus. Bei Gemüse ist das Artenspektrum vielfältiger, auf die wichtigsten fünf Arten (Tomaten, Zwiebeln, Kopfkohl, Gurken und Auberginen) entfallen nur etwa 45 Prozent der Erzeugung. In den grenzüberschreitenden Handel als Frischprodukt gelangen bei den wichtigsten Obstarten rund zehn Prozent der Welterzeugung, bei Frischgemüse sind es sogar nur drei bis vier Prozent.
Die EU ist die weltweit bedeutendste Importregion für frisches Obst. Bei Frischgemüse ist dies nur der Fall, wenn der Handel zwischen den EU-Ländern ebenfalls berücksichtigt wird, ansonsten führen die USA. Die russischen Importe, die in der Saison 2010/11 deutlich gestiegen waren, werden in der Saison 2011/12 wahrscheinlich wieder geringer ausfallen. Ursache dafür sind wieder höhere Inlandsernten. Die Obsternte der EU fiel im Jahr 2011 mit zirka 37 Millionen Tonnen um gut fünf Prozent höher aus als die Vorjahresernte. Höhere Ernten an Stein- und Kernobst glichen ein leichtes Minus bei Zitrusfrüchten wahrscheinlich mehr als aus. Bei Gemüse dürften 2011 in der EU rund 63 Millionen Tonnen geerntet worden sein, das sind drei Prozent mehr als im Vorjahr. Besonders eine Rekordzwiebelernte (5,7 Mio. t, + 19 %) trug zu diesem Plus bei.
Die Obsternte im deutschen Marktanbau fiel 2011 mit 1,23 Millionen Tonnen zwar um sechs Prozent höher aus als im Vorjahr, erreichte aber nicht das Niveau früherer Jahre. Die Spätfröste im Mai verhinderten, dass das Pendel nach einer knappen Vorjahresernte wieder voll in Richtung einer Großernte ausschlug. Bei Erdbeeren gab es sogar eine etwas kleinere Ernte als 2010. Die Marktproduktion von Gemüse erreichte mit 3,59 Millionen Tonnen fast das Rekordergebnis des Jahres 2009, die Vorjahresernte wurde um sieben Prozent übertroffen. Der Gemüsemarkt stand in Deutschland und in Europa lange Zeit unter Einfluss der EHEC-Krise, die den Erzeugern und Vermarktern von Gemüse Millionenverluste bescherte.
Die deutsche Einfuhr von Frischgemüse dürfte nach dem Rekordergebnis im Vorjahr 2011 wieder um drei bis vier Prozent gesunken sein und damit bei gut drei Millionen Tonnen landen. Die im letzten Jahr stagnierenden Frischobsteinfuhren gingen ebenfalls geringfügig zurück und liegen damit bei gut 4,9 Millionen Tonnen.
Nach Schätzungen der AMI erwirtschafteten 2010 zirka 2.300 Unternehmen des Großhandels rund 20 Milliarden Euro Umsatz mit frischem Obst, Gemüse und Kartoffeln. Im Jahr 2011 ist dieser Wert vor allem preisbedingt wieder etwas gesunken. Auch die EHEC-Krise im Mai/Juni 2011 sorgte für Umsatzeinbußen. Trotzdem dürfte der Umsatz die Schwelle von 19,5 Milliarden Euro erreicht haben.
Jeder Privathaushalt kaufte 138,6 kg frisches Obst und Gemüse
Die Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH (AMI) hat auf Basis des GfK-Haushaltspanels die Einkaufsmengen in Kilogramm je Privathaushalt im Jahr 2011 in Deutschland für Frischobst und Frischgemüse analysiert. Jeder Privathaushalt hat demnach im vergangenen Jahr 138,6 Kilogramm frisches Obst und Gemüse konsumiert. Danach kaufte jeder Haushalt 76,7 Kilogramm Frischobst ein (-6% im Vergleich zum Vorjahr) und gab dafür 124,96 Euro (-2% im Vergleich zum Vorjahr) aus. Zusätzlich wurden 61,86 Kilogramm Frischgemüse pro Haushalt (+1% im Vergleich zum Vorjahr) für insgesamt 117 Euro gekauft (-4% im Vergleich zum Vorjahr).
Veränderungen in der Rangfolge der Top-10 bei Gemüse
Beim Frischgemüse betrug die Einkaufsmenge pro Privathaushalt 2011 bei Tomaten 10,0 Kilogramm, Möhren (7,3 kg), Zwiebeln (6,5 kg), Salatgurken (6,1 kg), Paprika (4,9 kg), Eisbergsalat (3,0 kg), Blumenkohl (2,2 kg), Spargel (2,0 kg), Porree (1,4 kg) und Zucchini (1,3 kg).
Die Einkaufsmenge der Haushalte an Gemüse ist in Deutschland im Jahr 2011 um rund 1 Prozent auf 61,86 kg je Privathaushalt gestiegen. Mit dieser Menge bewegen sich die Einkäufe etwa auf dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre. Aufgrund durchweg günstiger Preise für Gemüse zahlten die Haushalte für die leicht gestiegene Menge mit 117 Euro je Haushalt knapp vier Prozent weniger für Frischgemüse als im Jahr zuvor. Tomaten, Möhren und Zwiebeln wurden am meisten eingekauft. Damit hat es erstmals seit Jahren einen Wechsel unter den Top-4 gegeben. Salatgurken büßten an absoluter Menge und somit auch ihre dritte Position in der Rangliste der am meisten gekauften Gemüsearten ein. Überholt wurden sie von Zwiebeln, für die das Jahr 2011 durch sehr hohe Einkaufsmengen gekennzeichnet war. Auch am Ende der Auflistung der Top-10 ist es zu Veränderungen gekommen. Weißkohl, der trotz tendenziell rückläufiger Einkaufsmengen bis einschließlich 2010 die zehnte Position halten konnte, musste nun für Zucchini vom 10. Platz weichen.
Private Haushalte in Deutschland kauften 2011 weniger Obst
Nach der Einkaufsmenge je Privathaushalt waren die beliebtesten Obstsorten der Deutschen 2011: Äpfel mit 20,4 Kilogramm, Bananen (14,3 kg), Orangen (8,4 kg), Easy Peeler wie Clementinen oder Mandarinen (5,9 kg), Weintrauben (4,2 kg), Erdbeeren (3,5 kg), Melonen (3,4 kg), Nektarinen (3,0 kg), Birnen (3,0 kg) und Ananas (2,4 kg).
Die privaten Haushalte in Deutschland haben 2011 rund sechs Prozent weniger frisches Obst eingekauft als im Vorjahr. Die Gründe für diesen erneuten Rückgang der Einkaufsmenge sind vielfältig. Geringere Erntemengen und höhere Preise, aber auch der ungewöhnliche Witterungsverlauf in den Sommermonaten und die große Hausgartenernte bei Äpfeln haben die private Nachfrage gebremst. Im Durchschnitt kaufte jeder private Haushalt im Jahr 2011 noch 76,7 Kilo frisches Obst ein. Die durchschnittlichen Ausgaben sanken um zwei Prozent auf 124,96 Euro. Trotz der teilweise starken Mengeneinschnitte hat sich an der Spitze der Top-10 der meistgekauften Obstarten 2011 nichts geändert. Die Veränderungen beginnen erst ab Rang sechs, den die Erdbeeren aufgrund der frühzeitigen deutschen Saison von den Melonen übernehmen konnten. Die Nachfrage nach Melonen blieb in den Sommermonaten aufgrund wenig sommerlicher Witterungsbedingungen hinter der in anderen Jahren zurück.
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