Netzverkauf als Antwort auf "Sparbuchverzinsung" und EU-Vorgaben? 5. Deutscher Regulierungskongress 22. und 23. September 2008, Sofitel Berlin Schweizerhof
Düsseldorf (ots)
Berlin/Düsseldorf, Juli 2008. Nachdem sich Anfang Juni die EU-Energieminister im Grundsatz auf den so genannten "Dritten Weg" als Alternative zu einer vollständigen eigentumsrechtlichen Entflechtung der Energieversorger geeinigt hatten, lehnte das EU-Parlament vierzehn Tage später den Vorschlag wieder ab. Damit bleiben die Diskussionen über das Pro und Contra des Ownership-Unbundlings weiter virulent. Auf dem 5. Deutschen Regulierungskongress (22. und 23. September 2008, Berlin, http://www.euroforum.de/ots-regulierung08 ) geht der Präsident der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth, auf die Folgen der EU-Pläne ein. "Ownership-Unbundling ist kein Allheil-Mittel für alle bestehenden wettbewerblichen Probleme", betonte Kurth bereits im letzten Jahr auf dem von EUROFORUM Deutschland GmbH organisierten Kongress. Die Erwartungen der EU-Kommission an einen einheitlichen Europäischen Energiemarkt sowie an das Ownership-Unbundling beschreibt Heinz Hilbrecht (Europäische Kommission). Er erläutert das dritte Europäische Binnenmarktpaket und fragt nach dem Sinn einer Stärkung eines europäischen Regulierers. Aus Sicht eines Transportnetzbetreibers bewertet Dr. Hans-Jürgen Brick (RWE Transportnetz Strom GmbH) die EU-Pläne und erläutert ferner die Auswirkungen der am 1. Januar 2008 beginnenden Anreizregulierung.
Nach der Veröffentlichung der künftigen Eigenkapitalverzinsung für Strom- und Gasnetzbetreiber wird in der Regulierungs-Szene heftig über den geplanten einheitlichen Zinssatz von 7,82 Prozent für die erste Regulierungsperiode diskutiert. Während die Bundesnetzagentur darauf verweist, dass der ermittelte Wagniszuschlag von 3,59 Prozent deutlich oberhalb der vergleichbaren Werte im europäischen Auslande liege und angemessen sei, bezeichnen die Energieversorger die Verzinsung als "völlig unzureichend". Sie befürchten, mit solchen "Sparbuchverzinszungen" nicht an den internationalen Kapitalmärkten bestehen zu können. Die Erfahrungen, die bereits in Österreich mit Investitionen nach der Einführung der Anreizregulierung gemacht wurden, beschreibt der österreichische Regulierer DI Walter Boltz (Energie-Control GmbH).
Die Vorbereitungen, die in deutschen Unternehmen kurz vor dem Start der Anreizregulierung getroffen werden, stellt Boris Pateisky (ELE Verteilnetz GmbH) vor.
Der Werterhalt der Netze unter den Bedingungen eingeschränkter Renditen ist das Thema der großen Podiums-Diskussion, an der unter anderen Stefan Dohler (Vattenfall Europe Transmission GmbH), Dr. Egon Leo Westphal (E.ON Energie GmbH) und Dr. György Jakli teilnehmen. In zwei parallelen Vortragsreihen werden die spezifischen Folgen der Anreizregulierung auf dem Gasmarkt sowie die Frage Verkauf contra Kooperationsmodell aufgegriffen.
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