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Niederlage für Apothekenketten: Das Fremdbesitzverbot bleibt EUROFORUM-Konferenz "Arzneimittelmarkt 2009" 8. und 9. Juli 2009, Hotel Palace Berlin, Berlin

Düsseldorf/Berlin (ots)

Das Fremd- und Mehrbesitzverbot für
deutsche Apotheken bleibt erhalten, so das Urteil des Europäischen 
Gerichtshofs (EuGH). Apothekenketten sind somit in Zukunft unzulässig
und nur approbierte Pharmazeuten dürfen weiterhin Apotheken besitzen.
Der Bundesverband der Apothekerverbände, der sich in den vergangenen 
Monaten immer deutlich gegen eine Liberalisierung des Marktes 
ausgesprochen hatte, begrüßte das Urteil. "Das sei ein guter Tag für 
den Verbraucher- und Patientenschutz in Deutschland und Europa", 
erklärte Karl-Heinz Resch (ABDA - Bundesvereinigung Deutscher 
Apothekerverbände) gegenüber dem Veranstalter. Der Experte spricht 
auf der EUROFORUM-Konferenz "Arzneimittelmarkt 2009" (8. und 9. Juli 
in Berlin) über die aktuelle Gesetzgebung und die Anforderungen an 
eine zuverlässige Arzneimittelversorgung in Deutschland aus Sicht der
Apotheken. Auch die Verbände der pharmazeutischen Industrie 
bewerteten die Entscheidung positiv. Sie hatten befürchtet, dass sich
mit der Gründung großer Apothekenketten auf der Abnehmerseite die 
Position der Pharmahersteller deutlich verschlechtern werde. Über den
Pharmagroßhandel als Drehscheibe zwischen Industrie und Apotheke 
spricht Dr. Thomas Trümper (Bundesverband des pharmazeutischen 
Großhandels Phagro). Das vollständige Programm ist im Internet 
abrufbar unter: www.euroforum.de/pr-arzneimittel09
Verband der Krankenkassen hätte Wettbewerb begrüßt
Der Verband der Gesetzlichen Krankenkassen bezeichnete das Urteil als
"verpasste Chance für mehr Wettbewerb in der Arzneimittelversorgung".
Es gebe keinen einleuchtenden Grund, warum ein angestellter Apotheker
schlechter arbeiten sollte als ein selbstständiger Apotheker. "Wenn 
die Qualitätsanforderungen bei der Arzneimittelabgabe stimmen, hätten
die Versicherten von deutlich mehr Wettbewerb unter den Apotheken 
sicher profitiert", erklärte Verbands-Vize Johann-Magnus von 
Stackelberg. Für den GKV-Spitzenverband spricht Wolfgang Kaesbach auf
der EUROFORUM-Tagung über die Veränderungen durch die 
arzneimittelrechtlichen Vorgaben (AMG-Novelle). Über die Auswirkungen
der AMG-Novelle auf die Distribution von Arzneimitteln und die 
Arzneimittelpreisverordnung referieren Dr. Armin Jungbluth 
(Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie) und Dr. Hermann 
Kortland (Bundesverbandes der Arzneimittel-Hersteller e.V.). Zu den 
Nutzen- und Kosten-Nutzen-Bewertungen von Arzneimitteln nehmen Dr. 
Rainer Hess (G-BA Gemeinsamer Bundesausschuss) und Prof. Dr. med. 
Peter T. Sawicki (Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im 
Gesundheitswesen) Stellung. Die Ansprüchen der Patienten und die 
wirtschaftliche Realität bei der Arzneimittelentwicklung und 
-versorgung stellt Prof. Dr. Torsten Strohmeyer (GlaxoSmithKline) 
gegenüber.
Kritik am Gesundheitsfonds wird lauter
Drei Monate nach Inkrafttreten des Gesundheitsfonds wird die Kritik 
der gesetzlichen Krankenkassen immer schärfer. "Insgesamt summieren 
sich die Einnahmeausfälle auf 2,2 bis 2,5 Milliarden Euro - Tendenz 
steigend", erklärte Ingo Kailuweit, Vorstandsvorsitzender der 
Kaufmännischen Krankenkasse(KKH) gegenüber der dpa. In Anbetracht 
steigender Kosten für Ärzte, Medikamente und Kliniken sei auch in 
absehbarer Zeit keine Erholung der Lage sichtbar. Neue Modelle der 
Arzneimittelversorgung aus der Sicht der Krankenkasse stellt 
Kailuweit auf der EUROFORUM-Tagung vor.

Pressekontakt:

Julia Batzing
Pressereferentin
EUROFORUM - ein Unternehmen der Informa Deutschland SE
Tel.: +49 (0) 211/96 86- 3381
Fax: +49 (0) 211/96 86- 4381
Mailto:presse@euroforum.com
www.euroforum.de

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