Urbanes Leben der Zukunft - intelligent, nachhaltig und ökonomisch Pressebericht zur EUROFORUM-Konferenz "Die vernetzte Stadt" 16. September 201, Hamburg http://bit.ly/nbkSpT
Hamburg /Düsseldorf (ots)
Rund 50 Vertreter aus Politik und Wirtschaft trafen sich auf der EUROFORUM-Konferenz "Die vernetzte Stadt", um im Vorfeld der Verleihung des deutschen Umweltpreises "Clean Tech Media Award 2011" über die Potenziale für Klimaschutz und Nachhaltigkeit in den Städten der Zukunft zu diskutieren. "Es ist eine Verpflichtung der Städte beim Thema Energieeffizienz und Emissionsreduzierung 'state of the art' zu sein", sagte der Erste Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg, Olaf Scholz, auf der Pressekonferenz zur Verleihung des Clean Tech Media Award 2011 am 16. September 2011 in Hamburg. Ohne innovative Technologien und Entwicklungen aus der Industrie sei auch der Wandel einer der größten deutschen Industriestandorte Deutschlands zur "Umwelthauptstadt Europas 2011" nicht möglich gewesen. Mit Blick auf die Preisträger des Clean Tech Media Award zeigte sich Scholz optimistisch, dass auch in Zukunft Wirtschaft und Industrie Produkte entwickeln, die auf die Bedürfnisse der Menschen eingehen und sich gleichzeitig dem Thema Nachhaltigkeit verpflichtet fühlen.
Energieverbrauch von Städten
Wie sich das urbane Leben in den nächsten fünf Jahren verändern wird, erläuterte Sabrina Soussan (Siemens Schweiz AG) zum Auftakt der EUROFORUM-Konferenz. Bis 2030 werde die Weltbevölkerung um 27 Prozent wachsen. Der Primärenergieverbrauch steige um 38 Prozent und der Stromverbrauch um 97 Prozent an. Diese von der Internationalen Energieagentur (IEA) prognostizierten Entwicklungen verschärften den Klimawandel sowie den Ressourcenverbrauch und würden flankiert von einer zunehmenden Urbanisierung und Globalisierung. Da bald 70 Prozent der Weltbevölkerung in Städten leben werde, stelle die Gestaltung von Städten eine zentrale Herausforderung für die Zukunft dar. Da Städte aus Gebäuden bestehen, sei Gebäudesanierung und -Modernisierung einer der Schlüssel, um den weltweiten Energieverbrauch zu verringern und CO2-Emissionen zu minimieren. Weltweit gingen rund 41 Prozent des Energieverbrauchs auf Gebäude zurück. In Städten wie London werden 67 Prozent der CO2-Emissionen durch Gebäude verursacht, so Soussan weiter.
Gebäudesanierung: wirtschaftlich und ökologisch
"Der Fokus auf die technische Gebäudeausrüstung ist dabei nicht nur energieeffizient, sondern auch wirtschaftlich", betonte die Siemens-Managerin. Das größte CO2-Vermeidungspotenzial habe die Isolierung von Gebäuden, allerdings gehe diese mit sehr hohen Investitionen einher. Eine wirtschaftlich und ökologisch gute Bilanz hätten dagegen Modernisierungsmaßnahmen von Heiz- und Lüftungsanlagen sowie die Erneuerungen von Beleuchtungen. Energieeffiziente Gebäude würden bereits höhere Mieten und Verkaufspreise erzielen, so Soussan weiter. Allerdings gab sie zu bedenken, dass die vielen Stakeholder im Gebäudemarkt sehr unterschiedliche Interessen verfolgen würden. Häufig scheiterten Effizienzmaßnahmen an zu niedrigen und zu kurzfristig angelegten Budgets.
Städte können es nicht alleine
"Die beschlossene Energiewende in Deutschland ist eine große Aufgabe", betonte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Dr. Gerd Landsberg. Städte hätten eine große Rolle beim Umbau der Energieversorgung zu erfüllen. Die Stadtwerke würden ihre Chancen zwar erkennen, aber zurzeit sei der Anteil der Stadtwerke an der Stromerzeugung mit neun Prozent noch sehr klein. Das Ziel der Stadtwerke, bis 2020 rund 18 Prozent der Stromerzeugungsleistung zu erbringen, könnten Stadtwerke und Kommunen nicht alleine schultern. "Wir können die Energiewende nur schaffen, wenn wir alle zusammenarbeiten", sagte Landsberg.
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