Apotheken hoffen auf bessere Zeiten 7. Euroforum-Jahrestagung "Apotheke" 19. und 20. April 2012, Novotel Berlin Mitte
Berlin/Düsseldorf (ots)
23. Februar 2012. "Die Apotheken haben 2011 und 2012 dazu beigetragen, ein drohendes Defizit in der Gesetzlichen Krankenversicherung zu verhindern. Ich freue mich, dass der Gesundheitsminister wie der gesundheitspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion die Einschätzung teilen, dass der Ausgangspunkt der Verhandlungen für den Apothekenabschlag für 2013 der Zustand von 2010 sein muss. Nur so schafft Politik Verlässlichkeit und Glaubwürdigkeit", erklärte Jens Spahn (CDU/CSU) im Vorfeld der 7. Euroforum-Jahrestagung "Apotheke" (19. und 20. April 2012, Berlin). Auf dem Branchentreff spricht der Gesundheitsexperte über die politischen Pläne für den Apothekenmarkt. Über 30 Referenten diskutieren darüber hinaus die Rolle des Apothekers im Versorgungsmanagement, Auswirkungen des AMNOG auf den Apothekenmarkt sowie Vor- und Nachteile verschiedener Vertriebskanäle und Kooperationsmodelle. Das Programm ist abrufbar unter: www.euroforum.de/apotheke
Auswirkungen des AMNOG auf die Apotheken
2011 ist kein gutes Jahr für die Apotheken gewesen, das zeigt die aktualisierte Hochrechnung der Treuhand Hannover auf Basis der ersten drei Quartale. Der Wareneinsatz verteuert sich gegenüber dem Vorjahr, so dass der Rohgewinn einer typischen Apotheke 2011 auf 25,2 Prozent des Nettoumsatzes gesunken ist. Nach Abzug der gestiegenen Betriebskosten ergibt sich eine Umsatzrendite von nur noch 4,6 Prozent des Nettoumsatzes - im Vorjahr waren es noch 5,8 Prozent. Dr. Frank Diener (Treuhand Hannover GmbH Steuerberatungsgesellschaft) spricht auf der Apotheken-Tagung über Veränderungen in der pharmazeutischen Wertschöpfungskette und Perspektiven für 2012. Eine Bestandsaufnahme aus Sicht der Apotheken, des Großhandels, der Industrie und des Re-Imports bieten anschließend Dr. Stefan Hartmann (Bundesverband Deutscher Apothekenkooperationen e.V. (BVDAK), Bernadette Sickendiek (PHAGRO - Bundesverband des pharmazeutischen Großhandels e.V.), Dr. Frank Thoss (Verband der forschenden Arzneimittelhersteller) und Jörg Geller (Verband der Arzneimittel-Importeure Deutschlands (VAD).
Die Rolle des Apothekers im Versorgungsmanagement
"Apotheker können einen wesentlichen Beitrag leisten, die Einstelllung des Patienten zum Arzneimittel zu verändern, um so nachhaltige Erfolge für eine effiziente Therapie zu erzielen. Leider findet die Umsetzung des Konzepts der pharmazeutischen Betreuung heute im Alltag noch zu selten statt", stellte Tim Steimle (Techniker Krankenkasse) fest. Gemeinsam mit Jochen Pfeifer (University of Minnesota, Adler Apotheke) und Dr. Leonhard Hansen (Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein) diskutiert Steimle über die Rolle des Apothekers im Versorgungsmanagement und die Honorierung von zusätzlichen Leistungen.
Update ABDA/KBV-Modell - Kommt der Medikationskatalog?
Geht es nach den Plänen von ABDA und KBV, soll der Arzt Diagnose, Wirkstoff und Dosierung festlegen. Der Apotheker wählt das Arzneimittel aus, wobei er sich an einem Medikationskatalog orientiert. Nach den Berechnungen von ABDA und KBV könnte ihr Konzept die Arzneimittelkosten der Krankenkassen um bis zu 2,8 Milliarden Euro pro Jahr senken. Details zu dem ABDA/KBV-Modell und notwendige gesetzliche Grundlagen für das Vorhaben erläutern Dr. Dieter Conrad (Hausärzteverband Hessen), Karl-Heinz Resch (ABDA) und Dr. Sibylle Steiner (Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV).
Vertrieb - Welche Kanäle haben Zukunft?
Fast 3.000 Apotheken in Deutschland haben eine Versandhandelserlaubnis. Insgesamt erzielen sie einen Umsatz von rund 1,3 Milliarden Euro - Tendenz steigend. Das große Geschäft machen aber nur wenige Apotheken: Schätzungen zufolge entfallen mehr als 90 Prozent des Umsatzes auf etwa 50 Versandapotheken, viele davon aus dem Ausland, so die Ergebnisse der von der IFH Köln veröffentlichten Studie zum Versandhandel mit Arzneimitteln in Deutschland. In der Diskussionsrunde "Versand versus Offizin" berichten Christian Buse (mycare OHG und BVDVA) und Dr. Peter Froese (Apothekerverband Schleswig-Holstein) über Zuwachsraten im Apothekenversandhandel bei OTC-Produkten zu Lasten des Offizin-Geschäfts.
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