Telekommarkt Europa
Zukunft der Mobilfunk Service Provider bei UMTS
/ Debitel wird im künftigen UMTS-Markt kräftig mitmischen
Düsseldorf (ots)
- Verträge mit Mobilfunk-Netzbetreibern bereits unter Dach und Fach - Service Provider mit bisherigem Geschäftsmodell haben keine Chance
Der Mobilfunk Serviceprovider Debitel wird im künftigen UMTS-Markt auch ohne eigene Lizenz kräftig mitmischen. Entsprechende Verträge dazu haben die Stuttgarter mit den in Deutschland lizenzierten Netzbetreibern bereits ausgehandelt. Lediglich O2 (Viag Interkom) verweigert dem Provider bislang die Vermarktung seiner Dienste. "Gleichgültig, was die Netzbetreiber künftig ihren Kunden anbieten, wir werden es auch im Programm haben", sagte Peter Maria Wagner, Vorstandsvorsitzender der Debitel AG heute morgen auf der 8. Internationalen Handelsblatt-Jahrestagung "Telekommarkt Europa" in Düsseldorf. Von den derzeit elf aktiven Service Providern in Deutschland werden sich nach Wagners Ansicht lediglich ein bis zwei auch bei UMTS behaupten. Er selber stellt sein Unternehmen daher neu auf als so genannten "Enhanced Service Provider ESP" und das heißt: mit eigenem Kundenstamm und Kundenbeziehung, eigenem Diensteangebot, eigener Service-Plattform sowie eigener SIM-Karte. Zur Umsetzung seiner neuen Strategie ist Debitel zudem inzwischen einer ganzen Reihe von strategischen Partnerschaften eingegangen, unter anderen mit Jamba! (Mobilportal), Photo Porst (bildbasierte Mehrwertdienste), Webmiles (Bonusprogramme) sowie dem Jugend-Musiksender Viva (Marketing). An das Bezahlen für Content führt Wagner so seine Kunden schon jetzt "häppchenweise" heran. Etwas 1,50 bis 2 Euro je Kunde verdient Debitel zurzeit mit dem Verkauf von Inhalten. Debitel ist laut eigenen Angaben Europas größter Mobilfunk Service Provider. Zusammen betreuen Debitel (60%) und Mobilcom (20%) hierzulande rund 80 Prozent der Provider-Kunden.
In der Diskussionsrunde über die Zukunft der Service Provider im UMTS-Zeitalter taten sich die Manager der führenden Mobilfunkunternehmen mit einer Prognose sehr schwer. "Eine Killerapplikation werden wir auch in der neuen mobilen Welt nicht sehen", ist Karsten Lereuth überzeugt, Chief Marketing Officer der Münchener Telefonica/Sonera-Tochter Quam. Auch weiterhin werde man sich den Markt zu einem großen Teil über "trial and error" erschließen müssen. Thorsten Dirks, Executive Director des Düsseldorfer Netzbetreibers E-Plus GmbH und u.a. verantwortlich für i-mode, ist die neue Technik nichts weiter als ein zusätzlicher mobiler Kanal zu bekannten Inhalten. Laut ersten Analysen sind die i-mode-Partner mit den Verdienstmöglichkeiten bei i-mode zufrieden. 60 Prozent der genutzten Voice-Dienste machen bei i-mode Horoskope und Zeitansagen aus. Mit Spannung wartet man derzeit auf die neuen Teilnehmerzahlen, die es nächste Woche geben soll. Nach Ansicht von Robert Chvatal, Geschäftsführer Marketing (CMO) bei T-Mobile International, geht es bei UMTS nicht darum, dem Kunden eine neue Technik oder ein neues Handy zu verkaufen, sondern "wir müssen den Kunden UMTS als anderes mobiles Erlebnis vermitteln", so Chvàtal. Counterpart und UMTS-"Anti-Christ" Peter B. Zaboji, Geschäftsführer der Tenovis GmbH & Co.KG, mahnte die Öffnung des UMTS-"Spiels" auch für mittelständische Unternehmer an. Auch ISDN sei erst ans "Fliegen" gekommen, nachdem die Telekom den Servicedienstleitern eine Vermarktungsprämie gezahlt habe. Mit entscheidenden Impulsen rechnet Zaboji aber erst nach den Bundestagswahlen im September.
Autor: Georg Stanossek Portel.de/Who-is-who: "Peter Maria Wagner, Debitel AG" Peter Maria Wagner ist seit Juni 2000 Vorstandsvorsitzender des Stuttgarter Mobilfunk Service Providers Debitel AG. In dieser Funktion verantwortet er die Bereiche Unternehmensentwicklung, Revision, Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit sowie Investor Relations und die Geschäftsfelder. Vor seinem Eintritt bei Debitel war Wagner ab 1990 in verschiedenen Führungsaufgaben tätig, zuletzt als CEO bei Wandel & Goltermann. Durch seine anschließende 17-jährige Tätigkeit bei SEL bzw. Alcatel SEL verfügt Peter Wagner über fundierte Branchenkenntnisse im Telekommunikationsbereich. Das Who-is-who der Telekommunikationsbranche kann man unter Portel.de derzeit kostenfrei nutzen. Sie wollen die Datenbank auch in Ihr Online-Angebot integriert haben? Sprechen Sie uns an: info@portel.de
Weiterführende Links: www.jamba.de www.vizzavi.de www.t-motion.de www.tk-europa.de (Fotos u.a. zur Handelsblatt/Euroforum Veranstaltung)
Wertschöpfung bei GSM und UMTS im Vergleich (Angaben in %; Quelle:Debitel AG, 06/2002) GSM UMTS Inhalte 2 38 Mehrwertdienste 3 12 Service Provision 23 25 Netzbetrieb 72 25
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