Vertrauen ist das Geheimnis erfolgreicher Drogeriemärkte Pressebericht zur 2. EUROFORUM-Jahrestagung "Drogeriemärkte"
Düsseldorf (ots)
Köln, 17.07.2003. "Wir wollen nicht das größte Unternehmen, aber das beste in unserem Bereich werden". So kommentierte Cord Wöhlke, Geschäftsführender Gesellschafter der Ivan Budnikowsky GmbH, das Unternehmensziel des erfolgreichen Drogeriemarktes Budni. Wöhlke trat auf der 2. EUROFORUM-Jahrestagung "Drogeriemärkte" (16. und 17. Juli 2003 in Köln) zum ersten Mal vor eine größere Öffentlichkeit und begeisterte die rund 100 Teilnehmer mit seinen Ausführungen zu einer "wertorientierten Unternehmenskultur".
Er betonte die Bedeutung von Visionen und Traditionen als Erfolgsfaktoren und erinnerte an die Tugenden "des ehrbaren Kaufmanns". Menschlichkeit und Vertrauen im Umgang mit Kunden und Mitarbeitern zahlt sich für Wöhlke auf Dauer aus, denn "Vertrauen ist die effektivste Form der Betriebswirtschaft". Dass sich sozialer und betriebswirtschaftlicher Nutzen durchaus miteinander verbinden lassen, dokumentierte er an den eigenen Unternehmenszielen. "Preisüberlegenheit" sei durch ein sparsames Wirtschaften zu erreichen, die "Sortimentsüberlegenheit" durch ökologisch sinnvolle Produkte sowie durch die Unterscheidbarkeit zum Wettbewerber und die "Serviceüberlegenheit" durch eine bessere Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter. Mit der konsequenten Umsetzung einer ganzheitlichen Unternehmensphilosophie mit 90jähriger Tradition und besonnender Expansionspolitik begründete Wöhlke auch den dritten Platz von Budni auf der Sympathieskala (laut Sempora Meinungsbild 2003). Auf die Frage, ob es bald auch einen Eigenmarke von Budni geben werde, antwortete Wöhlke, dass eine eigene "Budni- Marke" zwar wünschenswert, aber wegen zu geringer Abnahmen betriebswirtschaftlich nicht umsetzbar sei.
Der Trend des Einzelhandels zur Handelsmarke griff auch Fred Otto, Nielsen GmbH, auf. Wegen einer "gefühlten Inflation von 89 Prozent rückt der Preis immer mehr in den Fokus der Kaufentscheidung" und die Bereitschaft teuere Markenartikel zu kaufen nimmt ab. Otto betonte die zunehmende Rolle von Handelsmarken für den gesamten Lebensmittelhandel. Allein in den Drogeriemärkten hatten die Handelsmarken 2002 einen Umsatzanteil von 11,4 Prozent. Neben den Handelsmarken beschrieb Otto die Entwicklung der Discounter als ernst zu nehmende Konkurrenz der Drogeriemärkte. Während im Vergleich zu 2002 bereits von Januar bis April die Discounter (ohne Aldi) eine positive Umsatzentwicklung von 12 Prozent verzeichneten, konnten die Drogeriemärkte hier nur ein Umsatzplus von 2,2 Prozent verbuchen. Insgesamt allerdings haben sich die Drogeriemärkte "gut im Markt behauptet und wachsen wertmäßig auch im Jahr 2003". Otto betonte aber die Anzeichen, dass die Discounter den Drogeriemärkten das Handelsmarkenpotenzial wegschnappen könnten.
Einen allgemeinen Überblick über die aktuellen Entwicklungen der Drogeriemärkte gab Rudolf W. Vanderhuck, Handelsmarken Agentur. Er verwies auf die Änderungen der Drogeriemarkt-Struktur innerhalb der letzten drei Jahre. Expandieren würden zur Zeit vor allem regionale Unternehmen wie Rossmann und Budnikowsky, die sich vor allem durch Innovationsfreudigkeit auszeichneten. Der anhaltende Wachstum der Drogeriemärkte geht nach Einschätzungen von Vanderhuck zu Lasten des Einzelhandels. Vanderhuck verglich Einzelhandelskonzepte mit Drogeriemarktkonzepten und stellte die positive Umsetzung von Handelsmarken-Strategien in den Drogeriemärkten heraus. Da es die Drogeriemärkte selbst geschafft haben, sich selbst als positive Marke zu positionieren, könnten Sie dieses Vertrauen auch auf Produkte unter ihrem Namen übertragen und bräuchten sich nicht von den Discountern überholen zulassen.
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