1. Pressebericht zum WirtschaftsWoche International Event. China. Die neuen Chancen. 22.-24. Oktober 2003, Berlin.
Düsseldorf (ots)
Berlin,23. Oktober 2003. Über 40 internationale Referenten stellen an drei Tagen in Berlin auf dem WirtschaftsWoche Event. China. Die neuen Chancen. (22.-24.10.2003) die aktuellen Trends auf dem chinesischen Markt vor. Stefan Baron, Chefredakteur der WirtschaftsWoche begrüßte zunächst die rund 250 Teilnehmer und führte in das Tagesprogramm ein. Weitere Grußworte sprachen Klaus Wowereit, Regierender Bürgermeister Berlins, und Ma Canrong, Botschafter der Volksrepublik China.
Zu dem Thema Investieren in China: Typische Problemfelder stellte Norbert Meyring von KPMG Shanghai fest, dass durch den WTO-Beitritt schon eine Verbesserung des Wirtschaftsklimas festzustellen sei: Direktinvestitionen würden zunehmen, durch das Anwachsen der Privatwirtschaft stiegen die Gewinne weiter und durch den zunehmenden Wettbewerb entstünde ein Effektivitätsdruck. Problematisch sei es nach wie vor, Vertragsbedingungen und Forderungen durchzusetzen, da es noch kein funktionierendes Rechtssystem gebe. Durch Änderungen der Gesetze und Regulierungen sowie zahlreicher lokaler Sonderregelungen sei es schwierig, den Überblick zu behalten. Zwar gebe es mittlerweile gut ausgebildete Arbeitskräfte, hier sei nur häufig die Unerfahrenheit in westlichen Verhaltensweisen das Problem. Auch dürfe man im Berichtswesen, Controlling und bei internen Kontrollsystemen keine westlichen Maßstäbe anlegen. Als unerlässliche Vorbereitung nannte Meyring: Kenntnis des chinesischen Marktes, gezielter Einsatz von Expatriates, Geduld und Durchhaltevermögen.
China Market a "Must" or just another "Hype"? fragte Thomas Eichelmann von Roland Berger Strategy Consultants. Auch er betonte, dass oft die Vielfalt und Komplexität des chinesischen Marktes unterschätzt würde und führte einige Details auf: China erstreckt sich über mehrere Klimazonen, die Verbraucher haben unterschiedliche Bedürfnisse und Gewohnheiten, es herrscht ein großes Stadt- Landgefälle, in China werden mehr als 50 Sprachen gesprochen und es gibt 31 Provinzen mit eigenen Gesetzen und Bestimmungen. Lokale Unternehmen würden multinationale Unternehmen oft durch ihr besseres Markverständnis überholen. Mittlerweile sei China bei einer Vielzahl von Produkten der Produktionsstandort Nummer 1, zum Beispiel für Mobiltelefone, Fernseher, Kleidung, Schuhe und Bier.
Thomas Fok von der Henry Fok Group sprach sich für ein Go West aus und bezog sich damit auf die sogenannte West-Region Chinas, die weniger eine geographische Zuordnung darstelle, sondern vielmehr eine wirtschaftliche. Es sei die Grenze zwischen Haben und Nicht- Haben. Dieses Gebiet macht rund 56 Prozent des Landes aus und beheimatet 300 Millionen Menschen, das sind 23 Prozent der Bevölkerung. Von Wirtschaftswachstum ist im Zusammenhang mit diesen Gebieten wenig zu hören, ebenso wenig wie von den großen Bodenschätzen der Region. Fok sieht hier eine Vielzahl von Investitionsmöglichkeiten und die Chance, den Einstieg ins China- Geschäft zu finden. Studien zufolge werde die West-Region in der nächsten Dekade das Wirtschaftswachstum Chinas maßgeblich unterstützen.
Walter Hanek von Volkswagen prognostizierte einen Absatz von über 650 000 Fahrzeugen für den VW-Konzern in China (513 000 in 2003). Bereits 2004 soll das Viermillionste Audi-Fahrzeug in China vom Band laufen. Auch Hanek bewertete den WTO-Beitritt positiv, sprach aber auch Risiken wie hohe Kosten und geringe Effizienz, hohe Arbeitslosenrate und wachsende Umweltprobleme an. China sei trotz allem der größte asiatische Wachstumsmarkt, dazu trügen auch sinkende Importzölle und der Wegfall der Einfuhrquoten bei, so Hanek. Auch die Erschließung der Westprovinzen die auch Thomas Fok in seinem Beitrag erwähnte das zunehmende Bildungsniveau und die hohen ausländischen Investitionen seien Gründe für den vorsichtigen Optimismus des Volkswagenkonzerns. Aufgrund steigender Einkommen sähen Trendforscher die chinesischen Konsumenten am Beginn einer Phase des Immobilien- und Autokaufs. Die Anzahl der Haushalte, die über mehr als 30 000 RMB pro Jahr verfügen, werde bis 2010 auf 42 Prozent ansteigen, so die Prognosen der Forschungsinstitute. Diese Gruppe gelte auch als potenzieller Autokäufer. Nicht nur die Zahl der Käufer verändere sich, auch die Zusammensetzung variiere: Die Zahl der Privatkunden stieg von 40 auf 65 Prozent (2001 bis 2006), während Institutionen nur noch 17 Prozent ausmachen (2001: 35 Prozent). Einer Prognose der Automotive Research Asia zufolge kann von einer Verdoppelung des Marktes innerhalb der nächsten fünf Jahre ausgegangen werden. Das würde bedeuten, dass der chinesische PKW-Markt 2008 größer als der deutsche Markt sein wird.
Der Kongress findet in Kooperation mit dem Asien-Pazifik-Forum Berlin ( APFB), der größten chinesischen Wirtschaftszeitung Jingji Ribao und dem chinesischen Unternehmerverband CEATEC statt. Die EUROFORUM Deutschland GmbH übernimmt die Organisation dieses bedeutenden Wirtschaftskongresses.
Fotos und Presseberichte zur Veranstaltung: www.china-kongress.com
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